Patentprozess in San José

Apple vs. Samsung: Lizenz-Deal, Werbe-Flop und Googles Hilfe

Uhr | Aktualisiert

Apple wollte 2010 wichtige Technologien für mobile Geräte an Samsung lizenzieren. Die Südkoreaner lehnten dies ab.

Apple schlug Samsung im Oktober 2010 einen Deal vor: Die Südkoreaner sollten dem iPhone-Hersteller für jedes verkaufte Smartphone 30 US-Dollar und für jedes Tablet 40 Dollar bezahlen. So hoch wäre der Preis für die Nutzung eines Teils des geistigen Eigentums von Apple gewesen. Hätte Samsung auch noch seine Schutzrechte für Apple freigegeben, wäre der Preis um 20 Prozent gesunken. Samsung lehnte das Angebot ab.

Dies geht aus Unterlagen hervor, die im Patentprozess zwischen Samsung und Apple publiziert wurden. Beide Unternehmen hatten sich im Vorfeld vergeblich gegen die Veröffentlichtung interner Dokumente gewehrt. Pikant: Vom Prozess könnten auch Ericsson, Intel, RIM, Nokia und Microsoft betroffen sein. Die Unternehmen haben das Gericht darum ebenfalls gebeten, von der Veröffentlichung geheimer Vereinbarungen mit Apple und Samsung abzusehen. Eine Antwort steht noch aus.

Samsungs Werbe-Flop

Ein weiteres Dokument zeigt auf, dass die TV-Werbung für das Tablet Galaxy Tab 10.1 wenig brachte. Laut Modmyi.com musste Samsung feststellen, dass die Hälfte aller Zuschauer das Tablet für einen iPad hielt. Nur gerade 16 Prozent hatten realisiert, dass es sich um ein Produkt von Samsung handelte.

Im Papier steht weiter, dass nur 11 Prozent aller Käufer wussten, dass es sich beim Galaxy Tab um ein Samsung-Produkt handle. Rund 65 Prozent der Kunden würden allerdings wissen, dass das iPad von Apple sei.

Google aktiv im Hintergrund

News.com will zudem erfahren haben, dass Google während dem Prozess juristische Strategien für Samsung aushecke, Beratungdienste leiste und Recherchen durchführe. Eine direkte Konfrontation mit Apple wolle der Konzern aber um jeden Preis vermeiden, so die Website.