Nach Asylantrag

Assange fordert Garantie für Nicht-Verfolgung

Uhr | Aktualisiert

Assange will sich dem Strafverfahren in Schweden stellen, wenn er diplomatische Garantien für die Nichtverfolgung bekommt. Derweil zieht Ecuador die Botschafterin aus London zurück.

(Quelle: Peter Erichsen)
(Quelle: Peter Erichsen)

Julian Assange will sich dem Strafverfahren in Schweden offenbar doch stellen. Dafür fordert der Wikileaks-Mitbegründer allerdings diplomatische Garantien für eine Nicht-Verfolgung in den USA, berichtet futurezone.at. In Schweden ist ein Verfahren wegen Vergewaltigung gegen ihn hängig, dem er sich bisher aus Furcht vor Auslieferung in die USA entzog.

Die Gespräche mit dem "Sidney Morning Herald", indem Assange diese Garantien fordert, fanden in der ecuadorianischen Botschaft in London statt. Um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen, hatte sich Assange in die Botschaft geflüchtet und in Ecuador politisches Asyl beantragt. Er befürchtet, über den Umweg Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm wegen Wikileaks der Prozess gemacht werden könnte.

Ecuador pocht auf Souveranität

Derweil wurde die Botschafterin von Ecuador offenbar aus London zurückgerufen. Ana Alban wurde vom ecuadorianischen Präsident Correa zu Konsultationen einbestellt, berichtet Spiegel Online. Gemäss einer Radioaufzeichnung handele es sich "um eine sehr ernste Angelegenheit". Man stehe zwar in Gesprächen mit britischen Regierungsvertretern, aber man werde schliesslich "auf souveräne Weise eine Entscheidung treffen".

Die Chancen stehen gut, dass dem Antrag stattgegeben wird. Letzte Woche gab Aussenminister Patiño zu bedenken, dass Ecuador keine Todesstrafe kenne. Bei einer Auslieferung an die USA wegen Wikileaks könnte Assange diese aber mögllicherweise drohen. Bei der Prüfung des Antrages werde diese Gefahr berücksichtigt.

Assange als UNO-Repräsentant?

Selbst wenn Assange Asyl in Ecuador erhält, könnte es ihm schwerfallen, die Botschaft in London zu verlassen. Mit der Flucht in die Botschaft verstiess Assange gegen die Auflagen seines Hausarrestes. Selbst mit Asyl kann die britische Polizei ihn sofort verhaften, wenn er das Gebäude verlassen sollte.

Findige Experten schlagen Ecuador bereits vor, Assange bei einem erfolgreichen Asylantrag zum neuen UNO-Represäntativen des Landes zu machen. Mit der so erhaltenen Immunität könne er das Land dann verlassen.