BCV löste Projektabbruch bei IT-Kooperation mit ZKB aus

Uhr | Aktualisiert
von ahi@netzwoche.ch
Wie die Sonntagszeitung berichtete, war es die Waadtländer Kantonalbank (BCV), die den Abbruchsentscheid gegen die IT-Kooperation mit der Zürcher Kantonalbank (ZKB) fällte. Interessant in diesem Zusammenhang: die BCV soll das gleiche Rechenzentrum wie die Kantonalbanken von Genf, Wallis und Neuenburg benutzen, die allesamt auf Finnova umgestellt hätten. Nun liegt der Verdacht nahe, dass sich auch BCV für die Finnova-Software interessiert. Doch die Ursachen des Flops sind vielfältig. Am Projekt beteiligte Mitarbeiter sehen einen Grund darin, dass die Strategie von Managern entworfen worden sei, die zwar über gutes theoretisches Wissen verfügten, aber selbst nie in der IT gearbeitet hätten. Ihnen habe daher die Erfahrung mit dem Zusammenschluss und einem Aufbau in dieser Grössenordnung gefehlt. Zudem seien praktische Probleme ausschlaggebend gewesen: Die Teams waren in verschiedenen Räumlichkeiten untergebracht und es sei nicht gelungen, dem Projekt ein Rechenzentrum zur Verfügung zu stellen. Und auch die sprachlichen Differenzen zwischen Zürich- und Genfersee seien unterschätzt worden. Nicht zuletzt sei die Zeit gegen den Zusammenschluss gelaufen: Die ersten Gespräche fanden im Jahr 2004 statt. Seither entwickelten Avaloq und Finnova interessante Softwarelösungen für Schweizer Banken. Auf jeden Fall wird der Abbruch des IT-Projekts die ZKB teuer zu stehen kommen. Die ZKB hat insgesamt gegen 100 IT-Leute für die Projektarbeit rekrutiert. Durch den Abbruch des Projekts habe die Bank rund zehn Millionen Franken verloren.
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