ComCom-Präsident Marc Furrer zur Liberalisierung

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von judith.arnold@netzwoche.ch
Wie Marc Furrer, Präsident der Kommunikationskommission ComCom, zu Cash daily sagte, sind die Meinungen gegenüber Regulierung und Liberalisierung von Märkten gespalten. Die derzeitige Finanzkrise habe Stimmen laut werden lassen, wonach die Finanzmärkte stärker reguliert und weniger sich selbst überlassen werden sollten. Auch die angekündigten Preiserhöhungen bei der Öffnung des Strommarktes führten zu einer Skepsis gegenüber Liberalisierung. „Die Leute sagen, Liberalisierung ist schlecht für den Konsumenten“, so Furrer. Das Beispiel zeige aber vor allem, dass der Wettbewerb bei einer Marktöffnung reguliert werden müsse, damit die Preise nicht unkontrolliert steigen. Handlungsbedarf sieht Furrer zudem beim Ausbau der Glasfasernetze. Zwar sei es nicht Sache des Staates, zu bestimmen, wer in den Markt einsteigen darf und wer nicht. Aber es sollten Gespräche geführt werden, damit keine Doppelspurigkeiten entstehen. Nicht sinnvoll sei, wenn Strassen zwei-, dreimal aufgerissen würden und ein Haushalt mehr als einen Anschluss habe. Furrer befürchtet nun, dass sich die negativen Erfahrungen bei der Öffnung des Strommarktes hemmend auf die Öffnung des Postmarktes auswirken könnten. Als positives Beispiel hebt Furrer die Marktöffnung der Telekommunikation hervor, die zu einer sehr guten Grundversorgung und zu einer Preissenkung von 30 bis 80 Prozent geführt habe. Morgen Mittwoch gibt Furrer die Preise für die Entbündelung der letzten Meile bekannt.