Adobe dementiert Übernahmegerüchte

Day CTO David Nüscheler auf der Adobe Max in Los Angeles

Uhr | Aktualisiert
von Thomas Brenzikofer

An der Adobe-Userkonferenz Max in Los Angeles gab Nüscheler eine Demo des Webcontent Management Systems CQ5. Die Übernahme von Day werde "diese Tage" abgeschlossen, so Adobe.

Quelle: Day.com
Quelle: Day.com

Grosser Auftritt für Gründer und CTO der Basler Day Software David Nüscheler. Im Rahmen der Keynote des Adobe-CTOs Kevin Lynch wurde Nüscheler an der diesjährigen Userkonferenz Max in Los Angeles auf die Bühne gebeten, um vor knapp 5000 Teilnehmer eine Demo seines "Kindes", des Webcontent Management Systems CQ5, zu präsentieren.

Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass die Übernahme der Schweizer Softwareschmiede durch Adobe "diese Tage" abgeschlossen werde. Gemäss Pressemitteilung befinden sich nach Ablauf der Angebotsfrist 98,84 Prozent der Day-Aktien im Besitz der Amerikaner. Wie Lynch in seiner Keynote ausführte, soll CQ5 innerhalb von Adobes Live Cycle Enterprise Suite den Bereich Content Management abdecken.

Die Hauptankündigungen der diesjährigen Max drehten sich vor allem um ein Thema: Multiscreen und Apps. So steht in einer Preview die neue Version von Adobe Air 2.5 zur Verfügung, welche es Entwickler erlaubt, Rich-Internet-Applikationen in Flash zu bauen, die auf sämtlichen mobilen Plattformen - inklusive Apples iPhone - laufen.

Zur Vereinfachung des Publikationsprozesses der Apps in den verschiedenen Marktplätzen hat Adobe zudem "In Market" angekündigt. Über den Portalservice können in Zukunft die Apps direkt auf sämtlichen Marktplätze veröffentlicht werden, wobei Adobe das Clearing übernehmen will.

Neu in Adobes Angebot figuriert zudem die Digital Publishing Suite. Die Plattform, welche im Kern auf Adobes In Design CS5, PDF sowie HTML5 beruht, wird als gehosteter Service angeboten, und soll die Entwicklung von Magazinformaten für Tablet-PCs wie den iPad ermöglichen sowie für alle weiteren, welche dieses Jahr noch lanciert werden sollen. Entwickelt wurde die Suite in enger Kooperation mit dem auf Zeitschriften fokussierten Medienhaus Condé Nast. Als Showcase gilt unter anderem das Tech-Magazin Wired, das bereits im Mai mit einer iPad-Version auf sich aufmerksam machte.

Mit diesen Produktinnovationen demonstrierte Adobe an der Max, wo man sich in Zuknft positioniert sieht: Im Zentrum der schönen neuen Medienwelt. CEO Shantanu Narayen machte dann auch klar, dass er für Adobe noch eine ganze Reihe von Wachstumsmöglichkeiten sehe. Gleichzeitig schlug er damit sämtliche Übernahmegerüchte aus dem Wind. Als potenzieller Käufer wurde jüngst Microsoft gehandelt, nachdem sich deren CEO, Steve Ballmer, mit Narayen getroffen hatte. Gemäss Narayen habe man genügend anderen Gesprächsstoff gehabt.