Best of Swiss Web: Agentur-Ranking 2013

Die Top 10 "Best of Swiss Web" 2001-2013 nach Kategorie

Uhr | Aktualisiert
von Claudio Dionisio

Welches sind die besten Agenturen und Macher von Web- und Mobile-Projekten in den Kategorien von Best of Swiss Web? Nach 13 Jahren veröffentlicht die Netzwoche erstmals die historische Bestenliste und zeigt, wer wo wie gut abgeschnitten hat.

Punktesystem: Shortlist: 1 Punkt | Bronze: 2 Punkte | Silber: 4 Punkte | Gold: 7 Punkte | Master: 3 Punkte
Mehrere Auftragnehmer: Punkte wurden entsprechend der Anzahl Unternehmen aufgeteilt.
Fusionen: Zusammenführung aller Punkte von fusionierten Unternehmen.

Agentur-Ranking nach Kategorien

An der allerersten Award-Night von Best of Swiss Web, am Vorabend zur Auffahrt 2001 im Kaufleuten in Zürich, wurden Preise in lediglich drei Kategorien vergeben: Business-Effizienz, Design und Technologie. Die damaligen Jury-Präsidenten waren Bruno Giussani (damals Director of Online Strategy des World Economic Forums, WEF), Martin Heller (damals künstlerischer Direktor der Expo01) und Matthias Zehnder (damals Chefredaktor Netzwoche). Bis heute sind sukzessive sieben weitere Kategorien dazugekommen. Als neuste die Sonderkategorie Mobile, die jedoch bereits im nächsten Jahr nicht mehr im Programm ist. Sie wird in einen eigenen Wettbewerb unter dem Namen Best of Swiss Apps überführt.

Wie in der historischen Gesamt-Bestenliste haben auch bei den Kategorien-Ranglisten alle Agenturen für ihre von den Fachjurys ausgezeichneten Projekte Punkte erhalten. Dies, sofern ein Projekt zumindest auf der Shortlist war oder sogar einen der Hauptpreise gewinnen konnten. Wobei es in den ersten Jahren bedeutend weniger Preise zu gewinnen gab; verteilt wurden nämlich nur Gold an den Sieger und einige wenige Gütesiegel. Schon damals erhielten jedoch die Sieger die vom Künstlerduo Com&Com geschaffenen und mittlerweile berühmten Best-of-Swiss-Web-Bojen.

Veröffentlicht werden hier die jeweils ersten Zehn einer Kategorie. Im Gegensatz zur Gesamt-Bestenliste werden hier nicht Kraut und Rüben miteinander verglichen. Ähnlich wie bei den Olympischen Spielen, wo die in 18 Stunden erspielte Tennismedaille gleich viel wert ist, wie das in vier 9,75-Sekunden erlaufene 100-Meter-Edelmetall, sind auch bei Best of Swiss Web nicht alle Kategorien gleich aufwendig. Im Kategorien-Ranking wird diesem Umstand Rechnung getragen und die Vergleichbarkeit dadurch besser.

Erste Erkenntnis: Namics ist als Sieger der historischen Gesamt-Bestenliste in keiner der zehn Kategorien auf dem ersten Platz. Dafür finden wir diese Agentur in sechs Kategorien mindestens unter den Top 5. Dies könnte man als Zeichen der breiten Kompetenzen der Full-Service-Agentur aus St. Gallen deuten. Preise gewannen die Ostschweizer in den letzten dreizehn Jahren für Projekte wie Local.ch, SBB.ch, für das Schweizer Fernsehen, den Kanton Zürich und zuletzt für ABB. Generell wird in den Ranglisten sichtbar, dass es einen stetigen Wettbewerb gibt zwischen arrivierten Agenturen und neuen Wilden.

Von neuen Wilden und wilden Klassikern

Mit insgesamt drei Kategorien führt der Zürcher Webapplikationsspezialist Liip AG die meisten Teilranglisten an. Die auf technisch anspruchsvolle Projekte und agile Projektmethodik spezialisierte Agentur wurde 2009 mit der damals revolutionären Mobile-App Gottago Master of Swiss Web. Damit wurde sie auf einen Schlag in der ganzen Schweiz bekannt. Auch danach zeichnete sich Liip immer wieder durch technologisch anspruchsvolle, innovative und ausgereifte Projekte aus. Sie gewann damit mehrere Preise – etwa mit dem Projekt Migipedia – und führt daher folgerichtig die Kategorien Technology und Innovation an. Zudem steht Liip auch zuoberst auf der Rangliste der Kategorie Public Affairs. Dort führt sie jedoch nur hauchdünn vor der Eyekon AG, die in der Gesamt-Bestenliste in den Top 10 figuriert.

Von den klassischen Werbeagenturen hat Jung von Matt/Limmat die letzten Jahre am meisten Preise eingeheimst. In den beiden Kampagnen-Kategorien Performance respektive Branding liegt die Agentur von Dominik von Matt teils mit Rekordvorsprung an der Spitze. Damit wird sie quasi zur Tina Maze der Onlinekampagnen, insbesondere mit Projekten und Kampagnen für Migros, Swisscom, Graubünden und neu für die Rhätische Bahn.

Zwei andere klassische Web- respektive Werbeagenturen liefern sich in der Kategorie Online-Marketing ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Maxomedia aus Bern und Wirz aus Zürich. Sie bilden dort die Spitze knapp vor der reinen Webagentur Station AG. Maxomedia hat immer wieder mit crossmedialen Kampagnen aufgetrumpft, so etwa für Die Mobiliar, Scout 24, Die Post, SBB oder Wander. In mehreren Kategorien auf den vorderen Plätzen ist auch die Wirz AG. Sie hat seit Jahren – auch noch als Assai Digital – mit spektakulären und originellen Kampagnen und Projekten Preise gewinnen können. Dazu gehören etwa die Arbeiten für Migros, Orange oder Bischofszell Nahrungsmittel.

Kreativste Agentur: Hinderling Volkart

2009 erschien eine Agentur neu in der Branche, die gleich mit einer Gold-Boje auftrumpfte: Hinderling Volkart. Mittlerweile räumte die Zürcher Full-Service-Agentur bereits 6 Mal Gold und über 15 andere Preise und Shortlist-Positionen ab. Gewonnen hat die Agentur mit Projekten für SRF, den Kanton Aargau oder die Musikgruppe Yello. In der Rangierung profitiert Hinderling Volkart auch etwas davon, dass sie vor einigen Jahren die Pionier-Agentur Betabong und deren Gründer Severin Klaus in ihr Unternehmen integriert hat. Betabong gewann im Jahr 2003 mit der legendären Mass Customization-Site Freitag.ch/f-cut unter anderem den Master.

Auf weiteren Plätzen folgen in der Kategorie Creation mit Netvertising, Station und Futurecom auch Pioniere der Schweizer Webszene. Dazu gehört zweifellos auch die in dieser Kategorie aufgeführte Agentur R.O.S.A. mit der legendären und spektakulär verabschiedeten Marcy Butz. Diese Agentur ist mittlerweile allerdings etwas vom Radar verschwunden.

Usability – nicht nur für Spezialisten

Die Kategorie Usability existiert seit 2003. Seither haben sich viele Agenturen mit Themen der Gebrauchstauglichkeit, der Benutzerfreundlichkeit, der Software-Ergonomie und der Accessibility beschäftigt. Verschiedene haben diese Kriterien zum obersten Massstab für ihre Projekte werden lassen. So waren es schon zu Zeiten des früheren Jury-Präsidenten Peter Hogenkamp nicht nur die klassischen Usability-Spezialisten wie Zeix, Ergonomie & Technologie oder Stimmt AG, die auf den vordersten Plätzen zu finden waren. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass in dieser Kategorie mit Unic, Namics, Getunik, Eyekon und Netvertising gleich fünf Agenturen vor der ersten Usability-Spezialistin liegen. Dies hängt jedoch auch damit zusammen, dass diese häufig nicht selbst Projekte in den Wettbewerb einreichen, sondern als Partner mit im Boot sind. In solchen Fällen werden die gewonnenen Punkte aufgeteilt.

Angeführt wird das Usability-Ranking relativ klar von der Unic AG. Sie konnte seit 2001 unter anderem mit Projekten für Mammut, Laax, SBB und PKZ viele Preise gewinnen.