Recycling

EU führt Rücknahmequoten für Elektroschrott ein

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

Die EU erlässt neue Richtlinien für Elektroschrott. Ab 2016 müssen die Mitgliedsländer Rücknahmequoten erfüllen. Wertvolle Metalle sollen so wiederverwertet und die Umwelt geschützt werden.

Herr und Frau Schweizer sind fleissige Recycler. Viele trennen ihre Abfälle und bringen ihre alten Elektrogeräte zurück zu den Verkaufsstellen. Schliesslich ist die Rückgabe bei der Verkaufsstelle kostenlos, ein Grossteil der Kosten wurde bereits beim Kauf des Gerätes mit einem Entsorgungsbeitrag berücksichtigt.

Wertvoller Elektroschrott

Doch was geschieht ennet der Schweizer Grenze in Sachen Umweltschutz? Aktuell wird gemäss Winfuture.de nur rund ein Drittel des in der EU anfallenden Elektroschrotts retourniert. Und da die Nachfrage nach Elektrogeräten steigt, wird auch der Abfallberg mit Elektroschrott immer höher. Doch Elektroschrott enthält wertvolle Metalle wie Gold, Silber, Kupfer und seltene Erden. Um diese zu recyclen braucht es eine systematische Rücknahme und sachgerechte Behandlung.

Diese Verschwendung kostbarer Materialen und als Folge davon die Umweltverschmutzung will die EU nun mit einer neuen Richtlinie stoppen. Im gesamten EU-Raum treten neue Recycling-Vorschriften in Kraft: Ab 2016 werden Rücknahmeziele für verkaufte Elektronikgeräte von 45 Prozent des Durchschnittsgewichts aller verkauften Geräte eingeführt. Ab 2019 steigt diese Quote auf 65 Prozent des Durchschnittsgewichts der verkauften Geräte beziehungsweise auf 85 Prozent aller anfallenden Altgeräte.

Neue Rücknahmestellen

Um diese Vorgaben zu erfüllen nehmen EU-Kommissäre die Mitgliederländer in die Pflicht. Sie sollen in den kommenden Jahren Massnahmen ergreifen, um die Recycling-Quote von Elektroschrott zu erhöhen. Die EU-Mitgliederländer sollen beispielsweise neue Rücknahmestellen einrichten und die bisherigen Möglichkeiten verbessern.

EU-Umweltkommissar Janez Potocnik erklärt: "In diesen Zeiten der Wirtschaftskrise und der steigenden Rohstoffpreise ist Ressourceneffizienz die Schnittstelle, an der Umweltvorteile und innovative Wachstumsmöglichkeiten aufeinandertreffen." Der Umweltkommissar empfiehlt den Mitgliedstaaten, diese neuen Ziele schon vor dem offiziellen Termin im Jahr 2016 zu erreichen.

Mit der neuen Richtlinie sollen die EU-Länder auch Instrumente zur wirksameren Bekämpfung von illegalen Abfall-Ausfuhren erhalten.