Gartner: Neuverhandlung von IT-Outsourcing-Verträgen vor Ablauf wird zur Norm

Uhr | Aktualisiert
Über die Hälfte aller IT Outsourcing-Verträge sollen noch während der Vertragsdauer nachverhandelt werden. Dieses Ergebnis einer Umfrage unter 200 westeuropäischen Entscheidern in mittleren und grossen Unternehmen gab das Marktforschungsunternehmen Gartner im Rahmen des Gartner Outsourcing & IT Services Summit 2005 bekannt. 55 Prozent jener Befragten, die bereits Outsourcing-Deals eingegangen sind, hätten die Vertragsbedingungen noch innerhalb der Vertragsdauer neu ausgehandelt, 15 Prozent gar innerhalb der ersten zwölf Monate. Als Hauptgrund zur Nachverhandlung wurden mangelnde Flexibilität (50 Prozent) genannt. 40 Prozent waren der Meinung, sie würden zu viel für die Auslagerung bezahlen. Nur 23 Prozent der Befragten gaben an, keinen Grund für Neuverhandlungen zu sehen. Gartner warnt davor, dass die Zahl der Neuverhandlungen in den nächsten zwei Jahren noch steigen wird, so lange Organisationen Outsourcing lediglich als Mittel zur Kostensenkung ansähen. "Während der letzten vier Jahre sind Unternehmen Outsourcing-Verträge eingegangen, um Kosten zu sparen und mit Blick auf einen kurzfristigen ROI, ohne Gedanken an eine Sourcing-Strategie zu verschwenden", erklärt Gartners Senior Analyst Gianluca Tramacere. Immer mehr Unternehmen würden heute allerdings eine Standortbestimmung nach Ablauf der halben Vertragslaufzeit vertraglich festhalten, beobachten die Marktforscher weiter. Outsourcing-Anbieter müssten erkennen, dass Vertragsneuverhandlungen sich in Zukunft zu einem Bestandteil der Beziehungspflege entwickeln werde.