Auswertung Ideenwettbewerb

Ideen für Zürichs digitale Zukunft sind breit gestreut

Uhr | Aktualisiert
von asc

Die Zürcher Bevölkerung wünscht sich politische Mitgestaltungsmöglichkeiten im Internet, ein digital unterstütztes Alltagsleben, mehr Ökologie und Standortförderung mit einem starken sozialen Aspekt.

Vom 4. November bis 12. Dezember 2010 führte die Stadt Zürich einen Ideenwettbewerb durch zur digitalen Zukunft von Zürich. Hintergrund ist der Legislaturschwerpunkt "eZürich" des Zürcher Stadtrats. Innerhalb von knapp sechs Wochen besuchten fast 15'000 Menschen die Website des Ideenwettbewerbs. 1223 davon registrierten sich, 612 Ideen wurden eingereicht und in 1013 Kommentaren diskutiert.

Top3-Ideen

Die Gewinner wurden von den registrierten Teilnehmenden selbst gewählt. Alle drei Gewinnerideen sind Antworten auf soziale Herausforderungen. "Compisternli" (Rang 1) will den "digitalen Graben" überwinden helfen, indem Kinder älteren Menschen Computer und Internet erklären. Mit "DynabookZ" (Rang 2) sollen den Schulen mobile Lerngeräte zur Verfügung gestellt werden, die von Zürcher Hochschulen und lokalen IT-Firmen entwickelt werden könnten. Damit sollen die Schulkinder den kompetenten und selbstver-ständlichen Umgang mit neuen Medien lernen. "eZürich in Politik und Verwaltung verankern" (Rang 3) strebt nach mehr digitaler Bürgerbeteiligung in kommunalen Fragen. Laut der Stadt Zürich soll der Ideenwettbewerb als ständige Plattform etabliert werden, auf der die Bevölkerung nicht nur Ideen eingeben, sondern auch über deren Realisierung mitbestimmen kann.

Die Resultate des Wettbewerbs zeigen, dass eZürich für die Teilnehmenden nicht nur gratis W-LAN für alle bedeutet und auch kein reines Wirtschaftsstandort-Projekt ist. Die Themenfelder, zu denen die meisten Ideen eingebracht wurden, haben viel mit dem Alltag der Zürcherinnen und Zürcher zu tun: sie wünschen sich digitale Verwaltungsprozesse, Verbesserungen im Verkehr, politische Mitgestaltungsmöglichkeiten, eine umweltfreundliche Stadt und die Mitnahme möglichst aller ins digitale Zeitalter.

Als Mittel zum Zweck sehen sie vor allem neue Internet-Plattformen, mobile Geräte und flächendeckenden Netzzugang. Zahlreiche Ideen zur Standortförderung beschreiben, wie sich Zürich im internationalen Wettbewerb noch besser positionieren kann: ICT-Kräfte fördern und bilden, Marketing und Vernetzung stärken, auch Open Source in den Blick nehmen.

Wettbewerbsresultate als Input für den eZürich-Workshop

Alle Ideen werden evaluiert und unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit ins eZürich-Grobkonzept eingearbeitet, welches bis zum 4. Quartal 2011 vorliegen soll. Die Stadtverwaltung Zürich wird aus den eingereichten Ideen bis zu drei auswählen, die sie weiterverfolgen und fördern will.

Vom 20. bis 22. Januar treffen sich auf Einladung des Zürcher Stadtrats namhafte Vertreter der Schweizer und Zürcher ICT-Branche zu einem dreitägigen Workshop mit der Fragestellung, welche Schritte unternommen werden müssen, um Zürich international als Top-Standort für Informations- und Kommunikationstechnologie zu positionieren. Daran nehmen unter anderen Unternehmen, wie Doodle, Wuala, Zattoo und Namics teil. Auch alle Grössen der Schweizer ICT-Landschaft werden dabei sein, so auch Peter Waser (Microsoft), Isabelle Welton (IBM), Hauke Stars (Hewlett-Packard), Samuel Widmann (Google), Eric Waltert (Cisco), Andreas Wetter (Orange) und Markus Naegeli (Canon).