Jens Alder macht Führungsmangel bei Sunrise aus

Uhr | Aktualisiert
von cwe@netzwoche.ch
„Als ich das Unternehmen zum ersten Mal von innen gesehen hatte, war ich erstaunt, wie schlecht geführt es war.“ Dies sagte Ex-Swisscom Chef und Sunrise-VR Jens Alder im Interview mit der Bilanz über Sunrise. Weiter sagte Alder, er halte Sunrise mit Sicherheit für kein effizientes und angesichts der Grösse erstaunlicherweise auch kein besonders agiles Unternehmen. „Insofern glaube ich schon, dass Führungsmängel ein wesentlicher Teil des Problems sind,“ schliesst Alder. Das Problem sieht er in erster Linie beim TDC Verwaltungsrat, der seine Führungsaufgaben vernachlässigt habe. Alder bekräftigte auch, dass Sunrise früher oder später einmal zum Verkauf stehen werde. Die rund 3,4 Milliarden Franken Goodwill, die TDC eingeschossen hat, sei ein Wert, der das Unternehmen vermutlich kaum je erarbeiten könne. Als Käufer böten sich gemäss Alder reine Finanzinvestoren oder andere Telekomanbieter. Auch ein Börsengang wäre eine Option. Sehr zufrieden ist Alder offenbar mit seinem Nachfolger bei Swisscom, Carsten Schloter. Wie er gegenüber der Bilanz sagte, erachtet er Schloter als ein „Riesentalent“. „Swisscom ist ein super geführtes Unternehmen. Ich bin beeindruckt. Auch vom Team,“ so Alder weiter.
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