Olympische Spiele

Londoner Polizei setzt auf ETH-Technologie

Uhr | Aktualisiert

Die ETH unterstützt die Londoner Polizei beim Monitoring der Besucherströme an den Olympischen Spielen.

So sieht die generierte Heatmap aus. (Quelle: Bild: Martin Wirz / ETH Zürich)
So sieht die generierte Heatmap aus. (Quelle: Bild: Martin Wirz / ETH Zürich)

Um die Besucherströme an der Olympiade besser überblicken zu können, setzt die City of London Police auf eine Technologie der ETH. Jede Minute sendet eine iPhone-App namens "City Police" Positionsdaten von Tausenden von Mobiltelefonen in der Londoner City an die Server im Wearable Computing Lab der ETH Zürich.

Die ETH bildet diese Daten auf ihren Servern anhand einer dynamischen Heatmap ab und stellt sie der Londoner Polizei zur Verfügung. Somit kann das zuständige Polizeikorps, die City of London Police, die Bewegungen der Besucherinnen und Besucher der Olympischen Spiele in ihrem Stadtbezirk live mitverfolgen. Ziel dabei ist, Risikosituationen frühzeitig zu erkennen, da im betreffenden Stadtbezirk während der Spiele grosse Besucherströme erwartet werden. Zudem soll die App die Besucher warnen, wenn beispielsweise ein grosser Andrang bei einer U-Bahnstation herrscht, wie die ETH in einem Beitrag auf ihrer Website schreibt.

Technologie von der ETH

Die nötige Serverinfrastruktur zur Datensammlung sowie die Verarbeitungs- und Visualisierungsmethoden wurden im Wearable Computing Lab der ETH Zürich unter der Leitung des Doktoranden Martin Wirz entwickelt. Für Martin Wirz ist der Einsatz der ETH-Serverinfrastruktur während der Olympischen Spiele eine perfekte Gelegenheit, um zu untersuchen, wie Smartphones zur Sicherheit der Bevölkerung an Grossanlässen beitragen können.

Was den Datenschutz betrifft, kann Wirz beruhigen: "Die Nutzer dieser Apps bleiben anonym und können nicht identifiziert werden." Erstens, weil die Positionsdaten anonym zu den Servern geschickt würden und weil die Übermittlung auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt sei.

Westminster-App

In der City of Westminster, dem Londoner Stadtbezirk mit den meisten Sehenswürdigkeiten, kommt übrigens eine ähnliche App zum Einsatz. Unter dem Namen "What’s on?" liefert sie Informationen zu allen Events, die während der Olympischen Spiele in Westminster stattfinden. Dabei generiert sie ebenfalls Live-Informationen über die Menschenströme. Im Gegensatz zur Polizei-App, die auch nach Olympia bei Grossanlässen eingesetzt werden soll, wurde die Westminster-App eigens für die Olympischen Spiele konzipiert.