Über den Tellerrand

Merkwürdig: Sturmgewehr statt Flat-TV

Uhr | Aktualisiert

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Kein Merkwürdig ohne Shitstorm - das neuste Opfer ist McDonalds Deutschland. Ein wütender Kunde liess auf der Facebook-Fanseite seinen Frust darüber aus, dass die Restaurantkette den Preis für einen Cheeseburger um 39 Cent erhöhen will. In den folgenden 48 Stunden wurde der Beitrag 81'000 mal "geliked" und über 6800-mal kommentiert.

[2] Blogger Kai Thrun hat ausgerechnet, dass dies der Zahl von zwei bis drei Likes pro Minute entspricht. Grund genug für ihn, den Verdacht der Manipulation zu äussern. Er will herausgefunden haben, dass der McDonalds-Shitstorm mit anderen Shitstorms der jüngsten Vergangenheit Gemeinsamkeiten teilt, beispielsweise die deutsche Sprache und den Zeitpunkt der Eskalation. Er kommt zum Schluss: "Hier wurde nachgeholfen".

[3] Apropos Facebook: Wussten sie, dass sie sich ohne ein Profil auf dem sozialen Netzwerk unter Umständen nicht nur sozial ins Abseits stellen, sondern möglicherweise sogar psychopathische Züge zeigen? Dies ist zumindest die These verschiedner Medien, die nach dem Amoklauf bei der Batman-Premiere in Colorado aufgestellt wurde. Da der Täter James Holmes in einschlägigen sozialen Netzwerken nicht vertreten war, wurden Facebook-Verweigerer von Medienvertretern kurzerhand unter Generalverdacht gestellt und teilweise sogar von Psychiatern darin bestätigt.

[4] Wenn es um das Thema Facebook geht, sieht die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) vor allem bei den sogenannten Facebook-Partys rot. Die illegalen Feiern, für die auf dem sozialen Netzwerk Werbung gemacht wird, ziehen oft Polizeieinsätze und dementsprechend hohe Kosten nach sich. Der Chef der Gewerkschaft fordert die Politik nun auf, eine gesetzliche Grundlage dafür zu schaffen, dass Facebook an den Einsatzkosten für die illegalen Feiern beteiligt werden kann. Zumindest an denjenigen, für die auf dem sozialen Netzwerk geworben wurde. Für die innovative Idee hat die DpolG immerhin schon Unterstützung in Bayern und Baden-Württhemberg gefunden.

[5] Einen Schock dürften Polizeibeamte aus Washington vergangene Woche gehabt haben. Amazon schickte dem US-Bürger Seth Horvitz statt dem bestellten Flat-TV nämlich ein halbautomatisches Sturmgewehr. Die Waffe musste von der Polizei wieder abgeholt werden, da ihr Transport in einem Auto verboten ist. Wie die Verwechslung passieren konnte, ist selbst der Handelskette ein Rätsel.

[6] Megaupload-Gründer Kim Schmitz sagte Anfang August vor Gericht aus, Sondereinsatzkräfte der New Zealand Police hätten ihn bei der Verhaftung Schläge ins Gesicht und Stiefeltritte zugefügt. Die Neuseeländer Polizei wehrt sich nun gegen die Vorwürfe und sagt, die zwei Beamten seien Kim Schmitz nur "versehentlich auf die Hand getreten". Autsch!