Wissen, wo geworben wird

Neues Konzept soll Online-Werbung transparent machen

Uhr | Aktualisiert

Gezielte Werbung in einem "Closed Private Network" statt wild gestreute in "Blind Networks". Das ist das Ziel von Smartreach.

Werbung wird heutzutage in sogenannten "Blind Networks" geschaltet und verbreitet, so dass eine Übersicht, wo die eigenen Anzeigen geschaltet werden, quasi verunmöglicht wird. So das Fazit von Andi Nigg, CEO von Adwebster, und Hans-Georg Bardohl, Head of Digital Buying der Omnicom Media Group (OMD) heute Morgen anlässlich eines Roll-Out-Events.

Wer aber auf Websites Werbung schaltet, möchte sicher sein, dass diese nicht unerwartet auf irgendwelchen illegalen Websites oder Websites mit pornographischen Inhalten publiziert wird. OMD und Adwebster wollen daher eine Alternative zu den "Blind Networks" bieten und lancieren unter dem Namen "Smartreach" ein "Closed Private Network", das die Transparenz am Werbemarkt erhöhen soll. "In einem 'Closed Private Network' weiss der Kunde weiss genau, wo seine Werbung überall geschaltet wird", erklärt Nigg. Mit dem Modell, das "in dieser Form" in Europa einzigartig ist, "entsprechen wir einem klaren Bedürfnis", ist er überzeugt.

Gezielte Werbung soll Kosten sparen

Dieses Geschäftsmodell wird sich in Zukunft durchsetzen, davon sind die Vertreter von OMD und Adwebster überzeugt. Dies nicht zuletzt, weil Smartreach neben der Transparenz mit dem sogenannten "Frequency Capping" Streuverluste verhindern will. So soll den Besuchern von Websites nicht immer die gleiche Werbung präsentiert werden.

Sprich: Hat ein Besucher eine Werbung auf der Website A bereits dreimal gesehen, wird er sie auf der Website B vielleicht noch einmal sehen und auf der Website C gar nicht mehr. Stattdessen werden dem Besucher andere Werbeinhalte gezeigt. Funktionieren soll dies dank der Identifikation jedes einzelnen Nutzers über Cookies. Diese Identifikation soll einzig dem Geschäftszweck dienen - der Datenschutz des Nutzers soll gewährleistet bleiben.

Keine Umwege mehr

Zudem umgeht Smartreach den Umweg über sogenannte Affiliates, bei denen man Werbung schalten kann. Google beispielsweise bietet diese Möglichkeit über sein Affiliates-Netzwerk an. Smartreach stellt sich gewissermassen "auf die gleiche Stufe mit Google", wie es Nigg ausdrückt. So soll das Geld des Kunden besser und direkter investiert werden können.

Bisher befand sich Smartreach in einer Testphase und soll bald auf den Markt kommen. Im Testzeitraum, der vom letzten September bis im Januar stattfand, waren 12 Kunden mit 22 Kampagnen online.