Onlinewerbung kann die Krise in der Automobilindustrie dämpfen, glaubt Nielsen
Nielsen Online hält Onlinewerbung für eine geeignete Massnahme gegen die Krise in der Autobranche. Gemäss den Marktforschern gehören in Deutschland die potenziellen Autokäufer, die sich auf den Herstellerseiten informieren, zu einer konsumfreudigen Käufergruppe. Das lasse sich aus dem weiteren Surfverhalten der Automobilinteressierten ableiten. So sind die Besucher von Autohersteller-Websites überproportional oft auf Webseiten zum Thema Reisen, vor allem von Fluglinien, zu finden und informierten sich zudem besonders häufig über Karriereentwicklung und Immobilien im Internet. 23 Prozent
klicken neben den Seiten der Autohersteller auch Portale zum
Online-Wertpapierhandel an.
Der für die deutschen Autohersteller im Premium-Segment interessante Personenkreis der Männer mit einem monatlichen Einkommen ab 4500 Euro brutto surft darüber hinaus überproportional oft auf der Internetseite von Lufthansa Miles and More: gut 100’000 und damit 43,9 Prozent der Besucher dieser Website gehörten dem besagtem Personenkreis an. Die Website mit dem zweitgrößten Nutzeranteil an besser verdienenden Männern ist mit gut 30 Prozent der Internetauftritt der Direktbank Cortal Consors. Auf den Internetseiten von Handelsblatt.com, Faz.net oder Manager-magazin.de haben mehr als 20 Prozent der Besucher dieses Profil. Doch auch auf Portalen wie Wetteronline oder der Preisvergleichsplattform guenstiger.de ist jeder Fünfte ein männlicher Besserverdiener.
Nielsen Online sieht denn auch kein Erlahmen im Interesse an neuen Autos - zumindest im Internet. Rund 3,4 Millionen Nutzer (Unique Audience) hätten im Dezember 2008 die Webseiten der Automobilhersteller besucht und sich über neue Modelle informiert. Damit hätten die Onlinebesuche das
Vorjahresniveau erreicht.
Ob man vom Interesse der besserverdienenden Männer an den Websites der Automobilhersteller gleichzeitig ein gesteigertes Kaufverhalten im Autosegment ableiten kann, lässt Nielsen Online allerdings offen. Als Folge der Finanzkrise und der konjunkturellen Talfahrt sind die Auto-Neuzulassungen in Deutschland deutlich eingebrochen. Nach Angaben des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes wurden im Januar 2009 189’400 Fahrzeuge und damit 14 Prozent weniger neu zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Mit der Mitte Januar dieses Jahres in Deutschland beschlossenen Autoabwrackprämie versucht man nun von Seiten des Staates, der Krise der Automobilhersteller zu begegnen.
Studie von Dun & Bradstreet
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