Mehrheit in der Schweiz will am Black Friday weniger ausgeben
Viele Schweizerinnen und Schweizer planen, an Aktionstagen wie Black Friday weniger Geld auszugeben. Gestiegene Lebenshaltungskosten und ein geringerer Bedarf dämpfen die Kauflaune. Während KI bei der Angebotssuche Anklang findet, stösst der automatisierte Kauf durch KI-Agenten auf breite Ablehnung.
Viele Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz wollen an den kommenden Aktionstagen wie Black Friday und Cyber Monday ihre Ausgaben reduzieren. Bereits jetzt kauft rund ein Drittel weniger Nicht-Alltagsgegenstände als im Vorjahr, wie aus einer Online-Umfrage von Yougov Schweiz im Auftrag von Salesforce hervorgeht. 1255 Personen aus allen Sprachregionen der Schweiz nahmen daran teil.
Von den letztjährigen Käufern und Käuferinnen wollen demnach 35 Prozent ihre Ausgaben senken. Lediglich die sogenannte Generation Z zeigt sich etwas konsumfreudiger.
Fehlender Bedarf bremst Kauflaune
Als Hauptgründe für Käufe an Aktionstagen nennen 40 Prozent der Befragten die Erwartung besonders guter Angebote, und 33 Prozent erledigen zu diesem Zeitpunkt gezielt ihre Weihnachtseinkäufe. Gebremst wird die Kauflaune hingegen durch fehlenden Bedarf (38 Prozent), ein engeres Budget wegen gestiegener Fixkosten (31 Prozent) sowie den generellen Wunsch, weniger zu konsumieren (31 Prozent).
Elektronikartikel sind schweizweit mit 60 Prozent die beliebteste Kategorie an den Aktionstagen, gefolgt von Mode mit 36 Prozent. Regional zeigen sich jedoch Unterschiede: Die Deutschschweiz bevorzugt klar Elektronik (63 Prozent), während im Tessin Mode an erster Stelle steht. In der Romandie sind Elektronik (52 Prozent) und Mode (51 Prozent) fast gleichauf.
KI zur Angebotssuche, aber keine KI-Agenten
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zur Angebotssuche stösst auf Interesse. Laut der Umfrage haben 27 Prozent der Befragten bereits KI-Tools wie ChatGPT zur Recherche genutzt, wobei die Romandie (36 Prozent) und das Tessin (30 Prozent) hier aktiver sind als die Deutschschweiz (24 Prozent).

In der Romandie ist die Offenheit gegenüber KI zur Angebotssuche grösser als in der Deutschschweiz. (Source: zVg)
Die Bereitschaft, der KI auch den automatischen Kauf von rabattierten Artikeln zu überlassen, ist jedoch sehr gering. 71 Prozent der Romands, 62 Prozent der Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer und 56 Prozent der Tessinerinnen und Tessiner lehnen dies ab. Über alle Regionen hinweg würden 92 Prozent der Frauen und 80 Prozent der Männer solche automatisierten Käufe nicht zulassen.
KI-Personalisierung als Chance für den Handel
Für den Handel liegt die Chance laut Salesforce in der Personalisierung. Statt auf autonome KI-Kaufagenten zu setzen, liegt das unmittelbare Potenzial von KI in der intelligenten Nutzung von Kundendaten.
Mithilfe von KI könnten Unternehmen das Verhalten der preisbewussten Kundschaft besser analysieren, Angebotsstrategien optimieren und personalisierte Erlebnisse schaffen. Voraussetzungen dafür seien allerdings eine hohe Datenqualität sowie ein transparenter Umgang mit der Technologie, um das Vertrauen der User zu gewinnen.
Übrigens: Was KI-Agenten für den Schweizer E-Commerce bedeuten, wie sich Händler darauf vorbereiten können und inwiefern das Agentic Web die E-Commerce-Plattformen überflüssig macht - darüber spricht der Handelsexperte Malte Polzin im Interview.
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