Schweiz: Roaming-Tarife immer noch zu teuer
Die Roaming-Tarife der Schweizer Mobilfunkanbieter sind immer noch übermässig hoch. Dies zeigt die jährliche Analyse des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch.
Schweizer Telcos langen bei den Roaming-Gebühren immer noch zu tief in die Taschen der Kunden. Im Gegensatz zum Ausland herrsche im Schweizer Telecom-Markt kaum Bewegung. Die jährliche Analyse des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch zeigt, dass Swisscom der Anbieter mit den günstigsten Standardtarifen ist, bei den Optionen hat hingegen Orange die Nase vorn.
Hauptgrund für die hohen Tarife ist ein recht bewegungsloser Markt. Die drei Branchen-Riesen – Swisscom, Sunrise und Orange bieten keinerlei konkurrenzfördernden Angebote. Ralf Beyeler, Telecom-Experte bei comparis.ch: "Mit dem Ist-Zustand leben die Schweizer Telecom-Anbieter bestens. Zurzeit besteht kein Anreiz, die Tarife zu senken".
Faire Flatrate
Ein Blick auf Angebote einiger ausländischer Mobilfunk-Provider deckt das enorme Preisgefälle bei den Roaming-Gebühren zwischen der Schweiz und den benachbarten EU-Ländern schnell auf: In Italien offeriert Vodafone seinen Kunden auf Auslandsreise einen Tagestarif von 2 Euro für die Übertragung von 50 MB Daten. Beim Schweizer Marktführer Swisscom kosten vergleichsweise lächerliche 10 MB mehr als das Doppelte, nämlich 7 Franken pro Tag, die monatliche Grundgebühr von 9 Franken noch nicht mal eingerechnet.
Beim deutschen Provider E-Plus erhält man ein Wochenpaket von 50 MB für 4,99 Euro. Und die Deutsche Telekom bietet sogar eine echte Flatrate: Für 14,95 Euro pro Woche können sich Auslandsreisende mit ihrem Smartphone unbeschränkt im Datennetz tummeln. "Niemand kann beim mobilen Surfen den Datenverbrauch korrekt einschätzen. Deshalb ist die Flatrate ein kundenfreundliches und faires Angebot. Es sollte auch bei uns Schule machen", hält Beyeler fest.
Swisscom günstiger als Konkurrenz
Im europäischen Vergleich gehören die Roaming-Tarife der Swisscom zu den teuersten. In der Schweiz ist Swisscom hingegen der günstige Anbieter für die Handynutzung im Ausland. Unter der Annahme, dass während eines zehntägigen Auslandaufenthaltes täglich 2 MB Daten übertragen und insgesamt ein gutes Dutzend 150-Sekunden-Anrufe in die Schweiz getätigt werden, muss ein Swisscom-Kunde im Standardtarif mit Kosten von gut 100 Franken rechnen.
Kunden von Sunrise und Orange müssen mehr bezahlen: Bei Orange kostet dieser Warenkorb doppelt so viel, bei Sunrise über dreimal so viel. Gegenüber dem Standardtarif lässt sich mit einer Option je nach Anbieter viel Geld sparen. In der Tat relativiert sich der Preisvorsprung der Swisscom im Standardtarif beträchtlich, wenn die Mobilfunk-Nutzung im Ausland preislich mit einer Option "abgefedert" wird. Bei gleichem Nutzungsverhalten wird dann plötzlich Orange zum Klassenprimus. Zehn Tage gelegentliches Surfen und hin und wieder ein Telefon nach Hause kosten bei Orange mit Option "nur" noch 71 Franken und bei Sunrise 126 Franken. Swisscom dagegen macht laut comparis mit Kosten von 104 Franken nicht mehr so eine gute Figur. Beim angenommenen Nutzerverhalten kommt es gemäss den Berechnungen für Swisscom-Kunden praktisch auf dasselbe heraus, ob sie mit oder ohne Option in die Ferien fahren.
Dass sich im Schweizer Mobilfunkmarkt wenig tut, zeigen die Warenkörbe für reine Gesprächskosten und SMS-Versand. Gegenüber der Untersuchung vor Jahresfrist hat comparis.ch bei den Standardtarifen überhaupt keine Änderung zum Guten festgestellt. Das Telefonieren im Ausland bleibt für Schweizer Mobilfunkkunden teuer.

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