Notruf 2.0

Social Media für den Notfall

Uhr | Aktualisiert

Die Kommunikation mit der Bevölkerung in Notfällen könnte durch Social Media verbessert werden. Dadurch würde auch die Notrufzentrale entlastet werden. Aber auch Rettungsdienste selbst könnten wichtige Informationen aus sozialen Netzwerken erhalten.

Die Londoner Feuerwehr denkt über den Einsatz von Social Media als Informationsplattform für Notfälle nach, berichtet Pressetext. Auch im deutschsprachigem Raum sei Twitter bereits in gewissen Situationen eingesetzt worden.

Verbreitung von Social Media nutzen

Facebook knackte gerade die Milliardengrenze und auch Twitter ist mit etwa 500 Millionen Nutzern in der Bevölkerung weit verbreitet. Durch die Verwendung von Social Media könnte die Kommunikation mit der Öffentlichkeit verbessert werden. Während Twitter im deutschsprachigem Raum noch nicht so weitverbreitet ist, habe es in den USA oder Grossbritannien die kritische Grenze überschritten, erklärt der Social-Media-Experte Günter Exel gegenüber Pressetext. "Gerade für Krisensituationen ist Twitter besser geeignet als beispielsweise SMS, da Tweets öffentlich einsehbar sind und mittels Hashtags Informationen sortiert und zugeordnet werden können."

Wertvolle Informationen

Die Kommunikation über Social-Media-Kanäle entlaste dabei die Notrufzentrale. Dennoch soll der telefonische Notruf nicht durch Social Media ersetzt werden. Zur Verbreitung von Informationen seien soziale Netzwerke jedoch bestens geeignet. Bereits jetzt werden soziale Netzwerke von vielen Notfalldiensten in Grossbritannien verwendet, um Brände zu verfolgen und zu überwachen, heisst es weiter.

Auch der niederländische Forscher Richard Stronkman erkennt in Social Media ein Potenzial für Notfalldienste. Er entwickelte ein System, das aus dem Nachrichtenstrom von Twitter relevante Informationen für Rettungsdienste filtert. Das sogenannte "Twitcident" befindet sich noch in einer Pilotphase, könnte aber zukünftig Rettungsdiensten helfen, die Situation besser einzuschätzen.