Playstation-Netzwerk-Datenpanne

Sony verbeugt sich tief für Datendesaster

Uhr | Aktualisiert
von asc

Der japanische Elektronikkonzern hat sich an einer Pressekonferenz für den Hackerangriff auf das Playsation-Netzwerk (PSN) entschuldigt und erklärt, dass sich der Konzern um Schadenbegrenzung bemühen werde.

Sony zieht Konsequenzen aus dem Hacker-Angriff auf das Playstation Network (PSN) bei dem Millionen von Kundendaten in fremde Hände gelangt sind. "Es tut uns zutiefst leid, dass wir unseren Kunden so viele Schwierigkeiten bereitet haben", sagte der für Videospiele zuständige Firmenvertreter Kazuo Hirai bei einer Pressekonferenz. Hirai verbeugte sich dabei lange - in Japan bedeutet das eine Geste tiefer Entschuldigung. Als Teil der Entschädigung lockt Sony im Rahmen eines sogenannten "Welcome Back"-Programm mit kostenlosen Downloads für die Spielekonsolen, sowie mit einem kostenlosen 30-tägigen Zugang zum Playstation-Plus-Service.

Gleichzeitig kündigte der Konzern an, dass einige Dienste des Spiele-Netzwerks diese Woche wieder in Betrieb genommen werden. Darunter das Online-Gaming für PS3 und PSP, inklusive Spiele mit Online-Anmeldung und Download-Spiele, Zugriff auf Qriocity (PS3/PSP) für Abonnenten, Freundeslisten und Chat-Funktionen. Der Zugriff auf den PlayStation Store wird erst im Laufe des Monats ermöglicht werden.

Laut Sony seien die Sicherheitsmassnahmen des Computer-Systems bereits verbessert worden. So will der Konzern die Position eines Chief Security Information Officer schaffen. Zudem werde man den Umzug der Server von San Diego an einen neuen Standort, der mehr Sicherheit biete, beschleunigen, die Datenverschlüsselung ausweiten sowie mehr Firewalls einrichten, erklärte Hirai. Alle Nutzer müssten dennoch ihre Passwörter für PSC und Qriocity ändern, sagte Hirai.

Kreditkartennummern bereits im Umlauf

Wer für den Angriff in die PSN-Server in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien verantwortlich ist, weiss Sony weiterhin nicht. Es steht nur so viel fest, dass der Angriff technisch sehr ausgefeilt war, so Hirai. Welche konkreten Daten die Hacker tatsächlich erbeutet haben, ist weiterhin auch unklar. Sony glaube weiterhin nicht, dass auch Kreditkartendaten gestohlen wurden. Bisher sind auch keine Beschwerden über Kreditkartenbetrug eingegangen. Nach Angaben des Sicherheitsexperten Trend Micro werden jedoch 2,2 Millionen Kreditkartennummern aus dem PlayStation-Network in Hackerforen zum Kauf angeboten.

Der Hackerangriff in das Netzwerk fand zwischen 17. und 19. April statt. Über den Datenklau von Namen, Anschriften, E-Mail-Adressen, Geburtstage sowie Passwörter und Nutzernamen für das PlayStation Network und den Online-Dienst Qriocity wurden die rund 77 Millionen Kunden aber erst am 26. April informiert.