Street View in der Schweiz: Google passt Gangart an
Google hat mit der gestrigen Live-Schaltung von sieben abfotografierten Schweizer Sehenswürdigkeiten signalisiert, in der Schweiz weiterhin am umstrittenen Street View festzuhalten. Doch der Webgigant hat seine Gangart angepasst und setzt auf Partnerschaften.

Google ist im Umgang mit dem umstrittenen Street View vorsichtiger geworden: auf den Bildern der gestern auf Street View live geschalteten Schweizer Sehenswürdigkeiten sind in einer Stichprobe keine Leute zu sehen. Pressesprecher Matthias Meyer präzisiert an der Pressekonferenz in Zürich, dass man basierend auf einer Vereinbarung nur noch Aufnahmen machen dürfe, wo keine Personen drauf sind. Und bei solchen, wo dennoch Personen drauf seien, hole man explizit deren Einwilligung ein.
Überhaupt setzt der Webgigant künftig vermehrt auf Einvernehmlichkeit und Partnerschaft. Für das aktuelle Vorhaben hatte das Unternehmen bei Verantwortlichen von sieben Schweizer Sehenswürdigkeiten angefragt, ob diese ihre Attraktion künftig auch in Google Street View sehen möchten. Diese zögerten nicht und nahmen an.
Nicht mehr überfallartig
Das neue Vorgehen unterscheidet sich von der bisherigen Praxis: Seit August 2009 hatten die mit Hightech-Kameras ausgerüsteten Google-Autos die Schweizer Strassen unsicher gemacht – scheinbar überfallartig. Dann zog das Bundesverwaltungsgericht Anfang April dieses Jahres endgültig die Reissleine. Das Problem: Die Software, die Gesichter und Autoschilder anonymisieren sollte, hatte eine geschätzte Erfolgsquote von "nur" 98 Prozent.
Google zog dann im Mai das Urteil an das Bundesgericht weiter. Derweil befürchteten Branchenexperten, dass das Unternehmen den Dienst hierzulande künftig einstellen oder gar aus der Schweiz wegziehen könnte. An der gestrigen Veranstaltung konterte der Schweizer Country-Manager Patrick Warnking mit eindrücklichen Zahlen und machte klar, dass Street View auch in der Schweiz weiter ausgebaut werden soll.
Partnerschaften im Tourismusbereich
Laut einer Umfrage des Marktforschers TNS hätten 53 Prozent der Schweizer die Anwendung mindestens einmal benutzt, erläuterte Warnking. Zudem würden 45 Prozent das Tool für die Reiseplanung und 35 Prozent für die Immobiliensuche verwenden. Und rund 1000 Schweizer Geschäfte aus verschiedensten Wirtschaftszweigen hätten Street View auf ihrer Website eingebunden, so Warnking.
Jetzt will der Webgigant den Rückenwind der Umfragen ausnutzen. Insbesondere will Google Partner-Unternehmen im Tourismus-Bereich an Bord holen. Diesen will man schmackhaft machen, ihren Park, ihr Schloss oder anderweitige Sehenswürdigkeiten abfotografieren zu lassen – gratis und franko, so Warnking.
Dafür kommt das speziell angefertigte dreirädrige Fahrrad Trike zum Einsatz. Dieses ist mit derselben Kamera ausgestattet wie die Street-View-Autos. Jetzt sollen sich immer mehr Tourismusanbieter bei Google melden, wenn sie ihre Attraktion auf Street View sehen möchten. Die Liste an Interessenten sei schon recht lang, hiess es an der gestrigen Pressekonferenz.

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