Von der elektronischen Patientenakte bis zur Langzeitarchivierung
Die herkömmliche medizinische Archivierung kann mit dem enormen Zuwachs von Patientendaten nicht mehr Schritt halten. Eine zentrale Ablage reduziert die Komplexität und bewirkt eine höhere Effizienz.

Die Datenflut in den Krankenhäusern hat in den letzten Jahren enorme Ausmasse angenommen. Bei der Patientenbetreuung sind unzählige Informationen entstanden – bei jeder diagnostischen Untersuchung, Visite und Behandlung. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass bei allen Untersuchungen eines einzelnen Patienten in einer Klinik bis zu einem Terabyte an Daten, beispielsweise aus der Radiologie, Kardiologie oder Neurochirurgie, anfallen. Verschärft wird die Situation dadurch, dass viele Kliniken planen, ihre Patientendaten in den nächsten Jahren wo immer möglich zu digitalisieren, um die Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Darüber hinaus müssen diese enormen Datenmengen langfristig sicher und einfach zugänglich aufbewahrt werden.
Experten prognostizieren, dass die Nachfrage nach der Speicherung medizinischer Bilddaten in den nächsten Jahren um 70 bis 80 Prozent jährlich wachsen wird, nicht zuletzt durch die Erweiterung bildgebender Verfahren über die Radiologie hinaus sowie die verstärkte Nutzung von Scans und hochauflösender Imaging-Technologie, einschliesslich 3D-Verfahren. Traditionelle medizinische Archivierungslösungen sind damit schnell überfordert.
Schätzungen von Marktbeobachtern zufolge entfällt in vielen Krankenhäusern bereits bis zu 20 Prozent des IT-Budgets auf den Betrieb und die Wartung der Storage-Systeme. Die Hälfte dieser Ausgaben wiederum wird für die Speicherung medizinischer Bilder eingesetzt. Vielerorts nutzen Kliniken in den verschiedenen Fachabteilungen noch immer die unterschiedlichsten proprietären bildgebenden Systeme und verfestigen damit Informationssilos, die nur mit grossem personellem und finanziellem Aufwand zu betreiben und zu verwalten sind. Dieser erhöhte Aufwand beschränkt sich nicht nur auf die IT-Abteilung eines Krankenhauses, sondern nimmt auch das ärztliche- und Pflegepersonal über Gebühr in Beschlag, wodurch deren Kernaufgabe, nämlich die Betreuung der Patienten beeinträchtigt werden kann.
Gleichzeitig stehen Krankenhäuser unter einem enormen Kostendruck und müssen daher die Verwaltung und Verteilung der medizinischen Daten so effizient wie möglich gestalten. Viele bisherige Ansätze berücksichtigen das massive Wachstum des Datenvolumens nur ungenügend. Um die Sicherheit der Patienten und die Qualität der Pflege zu gewährleisten, müssen medizinische Bilddaten gespeichert, geschützt und in erster Linie den Ärzten, aber auch anderen medizinischen Fachkräften, über Jahre hinweg möglichst komfortabel bereitgestellt werden. Sie benötigen Lösungen, die unterscheiden, welche Daten und Bilder für das Datenmanagement im Gesundheitswesen sofort verfügbar sein müssen und welche langfristig archiviert werden.
End-to-End-Lösungen für das Datenmanagement in Kliniken
Eine zentrale Rolle in einer umfassenden Lösung für die medizinische Archivierung spielen Storagefunktionen wie sie eine Objektspeicherplattform bereitstellt. Durch die objektorientierte Ablage können Ärzte die dringend benötigten Patienteninformationen schnell identifizieren und abrufen. Im Vergleich zu herkömmlichen Ansätzen, die auf Dateistrukturen und Festplattenspeicherorten basieren, vereinfacht die objektorientierte Form der Speicherung den Zugriff, die Erkennung, die Verteilung und die langfristige Aufbewahrung erheblich.
Die Archivierungskomponente stellt das technologische Fundament bereit, das um fachspezifische Datenmanagement-Applikationen ergänzt wird. Fachabteilungen und Ärzte sind mit einem solchen Komplettpaket in der Lage, die Kosten und Komplexität der Erfassung und Verwaltung medizinischer Daten über den gesamten Lebenszyklus zu reduzieren und die Patientenversorgung aus medizinischer Sicht zu verbessern.
Geht es um elektronische Patientenakten, sind ECM (Enterprise Content Management)-Lösung für den Einsatz mit einer Objektspeicherplattform gefragt. Bislang nur in Papierform vorliegende Informationen und Datensätze aus anderen Anwendungen lassen sich damit für die elektronischen Patientenakten und Gesundheits-Informationssysteme zugänglich machen. Ärzte erhalten so einen einfachen und schnellen Zugriff auf kritische Patientendaten.
Im Bereich der Langzeitarchivierung bietet eine Healthcare-Data-Management (HDM)-Lösung die benötigten Archivierungsfunktionen. Wichtig ist, dass eine solche Lösung offene Datenaustauschstandards wie DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine), HL7 (Health Level 7) sowie XDS/XDSi (Cross-Enterprise Document Sharing for Imaging) unterstützt und eine zentrale Verwaltung klinischer und betrieblicher Daten ermöglicht. Der zentrale und gemeinsam genutzte Massenspeicher macht Schluss mit den zuvor vorhandenen Insellösungen einzelner Fachabteilungen.
Der Übergang zur vollständigen Digitalisierung senkt Kosten und führt zu einer höheren Effizienz. Klare Zugriffsregeln und der geschützte Zugriff auf die Dokumente helfen bei der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, die eine sichere Aufbewahrung von Daten über Jahre oder gar Jahrzehnte verlangen.
Von den neuen Möglichkeiten der objektorientierten Speicherung profitieren besonders Ärzte. Die lange Historie der Daten ermöglicht ihnen beispielsweise, alle medizinischen Daten, die in einem Krankenhaus in den letzten Jahren entstanden sind, schnell zu durchsuchen und zu analysieren, um daraus Erkenntnisse für den Erfolg bestimmter medikamentöser oder anderer Behandlungsverfahren zu gewinnen. Darüber hinaus können die Bilddaten mit anderen Daten, etwa den im MP3-Format aufgezeichneten Notizen der Ärzte oder eingescannten Unterlagen zur Krankenhistorie des Patienten, kombiniert werden. Das entspricht der bislang vielfach noch vorhandenen Krankenakte auf Papier, wobei die digitale Version deutlich schneller und einfacher nach wichtigen Informationen durchsucht werden kann. Das Ergebnis ist eine bessere medizinische Versorgung der Patienten.
Digitalisierung und zentrale Ablage sorgen für Transparenz
Noch immer ist in vielen Einrichtungen des Gesundheitswesens die Archivierung medizinischer Daten ein komplexes Unterfangen: Oft sind mehrere Hardwarehersteller, eine Vielzahl von Anwendungen und zahlreiche Insellösungen in den einzelnen Fachabteilungen involviert. Dazu kommt ein kostspieliger Aufwand, der bei dem aktuellen Ansatz für das Abrufen von Daten nötig ist. Mit einer End-to-End-Lösung für die Erfassung, Verwaltung und langfristige Aufbewahrung medizinischer Daten können Krankenhäuser ihre Betriebskosten deutlich reduzieren. Sie erreichen Transparenz in allen patientenbezogenen Abläufen und arbeiten effizienter.
Zum Autor: Georg Zedlacher ist Head of Public Marketing bei Dell in Frankfurt.

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