Der Marktanteil von Windows XP bleibt hoch

Windows XP ist nicht totzukriegen

Uhr | Aktualisiert

Einen Monat bevor Microsoft den Support für Windows XP einstellt, erfreut sich das 12-jährige Betriebssystem ungebrochener Beliebtheit. Das angestrebte Ziel, den Marktanteil auf unter 13 Prozent zu senken, dürfte Microsoft deshalb verfehlen.

(Quelle: Screenshot Website Microsoft)
(Quelle: Screenshot Website Microsoft)

Seit Oktober 2001 ist Windows XP auf dem Markt. Mehr als zwölf Jahre später und einen Monat, bevor Microsoft am 8. April den offiziellen Support einstellt, ist XP immer noch die zweitbeliebteste Version hinter Windows 7. Im September 2013 kündigte Microsoft-COO Kevin Turner an einem Analystentreffen an, dass Microsoft den Marktanteil von XP bis zum April auf unter 13 Prozent senken wolle. Dieses Ziel dürfte der Windows-Hersteller verfehlen – offen ist, wie deutlich.

Bis zu einem Drittel nutzen noch XP

Sowohl Netmarketshare als auch Statcounter werden die Verbreitung von Betriebssystemen anhand von Besuchen auf Websites aus. Gemäss ersteren war Ende Februar 2014 weltweit auf fast 30 Prozent aller Rechner noch Windows XP installiert. Doch damit nicht genug, der "Methusalem" hat sogar gegenüber dem Vormonat noch um 0,3 Prozent zugelegt – wobei diese Veränderung im Unschärfebereich der Messungen liegen dürfte. Seit anfangs 2013 hat gemäss Netmarketshare Windows XP nur rund 10 Prozent eingebüsst. Aufgrund dieser Tendenz dürfte der Marktanteil auch im April noch deutlich über den von Microsoft angestrebten 13 Prozent liegen.

Etwas näher an den Vorstellungen des Herstellers liegt Statcounter, dessen Zahlen auch die mobilen Betriebssysteme Android und iOS berücksichtigen. Sie kommen zusammen im Februar 2014 auf 7,5 Prozent und liegen damit global gesehen hauchdünn vor Windows 8 und 8.1 mit 7,3 Prozent. Windows XP erreicht immer noch etwas über 17 Prozent und liegt damit – wie bei Netmarketshare – auf Platz 2 hinter Windows 7. Dass der Anteil innert Monatsfrist um einen Viertel einbricht, ist aufgrund der bisherigen Entwicklung eher unwahrscheinlich. Das bedeutet, dass nach dem 8. April wohl zwischen 15 und 30 Prozent der PC-Benutzer mit einem Rechner im Internet unterwegs sind, der nur noch rudimentär geschützt ist – es sei denn, Microsoft überdenke im letzten Moment seine Pläne.

Die Schweiz ist besser dran

Etwas anders präsentiert sich die Situation in der Schweiz. Gemäss Zahlen von Profondia lief Ende 2012 auf 41 Prozent aller Unternehmens-PCs Windows XP – auf 20 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Aktuellere Zahlen sind noch nicht verfügbar, aber falls sich dieser Trend fortgesetzt hat, dürfte der Marktanteil von XP hierzulande auf unter 20 Prozent gesunken sein – oder sogar im einstelligen Bereich liegen, glaubt man den Angaben von Statcounter. Der Marktforscher beziffert den hiesigen Anteil von Windows XP per Ende Februar auf 6,2 Prozent. Zumindest hierzulande dürfte Microsoft also Freude am Umstiegswille der Anwender haben.