Menschenähnliche Roboter

Eine Formel für Gefühle

Uhr | Aktualisiert

Menschenähnliche Roboter, die Gefühle zeigen, gibt's bislang nur in Hollywood. Doch auch die Fachhochschule Nordwestschweiz forscht an emotionalen Androiden.

Robotik-Forscher Wolfang Gessner, Professor an der FHNW. (Quelle: Ergonomen)
Robotik-Forscher Wolfang Gessner, Professor an der FHNW. (Quelle: Ergonomen)

Hollywood hat fühlende Roboter längst entdeckt. Zu den bekanntesten Vertretern gehören der goldene 3CPO aus "Star Wars" oder Sonny aus "I, Robot". Doch in der Realität sind derartige Roboter immer noch Zukunftsmusik. Wolfgang Gessner forscht an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) an der Hochschule für Wirtschaft an Robotern, die nicht nur Gefühle zeigen, sondern sozusagen ein "Ich" besitzen.

Doch wozu braucht es überhaupt emotionale Roboter? Aus den gleichen Gründen wie beim Menschen, wie Gessner anlässlich des Fünfjahresjubiläums der auf Usability spezialisierten Die Ergonomen AG ausführte. Emotionen seien ein schnelles und effizientes Medium, um Botschaften zu transportieren.

Die Sprache, welche unsere subjektiven Einstellungen ausdrückt, bezeichnet Gessner als Sprache des Geistes. Sie umfasst etwa die emotionale Mimik. Das Vokabular dieser Sprache lässt sich gemäss Gessner nun mathematisch darstellen, wobei verschiedene Operatoren für Wissen, Handlung, moralische Normen und dergleichen stehen. Damit lassen sich nun Ausdrücke der Sprache des Geistes als Formel darstellen, die etwa einen Wunsch oder eine bestimmte Absicht ausdrückt. Aus komplizierten umgangssprachlichen Beschreibungen mentaler menschlicher Zustände würden so präzise Formeln, so der FHNW-Professor.

Roboter zeigen Emotionen

Die Ergebnisse dieser Formeln, wie Freude oder Ärger, lassen sich nun beispielsweise über die Mimik eines Androiden ausdrücken. Hierzu wurden im Rahmen des Forschungsprojekts tausende von Reportagefotos ausgewertet. Daraus ergaben sich 24 schematische Gesichtsausdrücke für Emotionen, die sich nun technisch umsetzen lassen. Im Projekt wurden die Gesichtsausdrücke erstmals mit der 3D-Software Poser simuliert. Sie lassen sich anschliessend aber auch auf Roboterköpfe übertragen. Die Ergebnisse des Androiden-Projekts werden laut Gessner "in absehbarer Zeit" publiziert.