"Es ist eine grosse Chance für uns, wenn Swisscom uns anderen Leuten vorstellt"
Rikke Blix Hagemann, CEO von Hoosh, erzählt im Interview über den Erfolg bei der Swisscom Start-up Challenge und wie es nun mit dem Unternehmen weitergeht.


Letzte Woche wurden die Gewinner der Swisscom Start-up Challenge bekannt gegeben. Unter den fünf Gewinnern befand sich auch der Online-Marketing-Intelligence-Anbieter Hoosh. Das Start-up hat ein Produkt entwickelt, das Unternehmen dabei helfen soll, die Performance ihres Online-Geschäfts zu verbessern.
Frau Blix Hagemann, was bedeutet diese Auszeichnung von Swisscom für Sie?
Einerseits ist es eine grosse Bestätigung für unser Unternehmen und unser Produkt, andererseits ein Zeichen dafür, dass man uns als vielversprechendes Start-up wahrnimmt. Nach Palo Alto ins Silicon Valley zu gehen ist eine Chance, um Partner und Geldgeber zu treffen. Aber auch, um uns mit anderen Unternehmen, die ähnliche Produkte wie wir im B2B-Bereich entwickeln, auszutauschen. Mit anderen Worten: Ich bin begeistert.
Was haben Sie für einen Werdegang?
Ursprünglich bin ich aus Dänemark, habe meinen Master of Business Administration aber in Lugano abgeschlossen. Ich habe 11 Jahre lang für Simcorp in der Technologie- und Software-Entwicklung gearbeitet. Dort war ich im Marketing und Management tätig.
Wie verlief die Swisscom Start-up Challenge genau?
Es gab eine grosse Jury, der wir innert 10 Minuten unser Unternehmen, das Nutzerversprechen und das Produkt präsentieren mussten. Darauf folgte eine zehnminütige Diskussionsrunde, bei der uns die Jury ein paar knifflige Fragen stellte. Am Schluss zog sich die Jury zur Diskussion zurück und irgendwie haben wir es dann geschafft (lacht)
Was versprechen Sie sich von der Zeit im Silicon Valley?
Ich freue mich sehr darauf, speziell auf die Technologie-Unternehmen vor Ort, weil das Internet und die Technologie ja auch im Mittelpunkt von unserem Unternehmen stehen. Ins Silicon Valley wollen viele und man kann dort seine Geschäftstätigkeiten erweitern. Ich denke, dass wir dort viel lernen können. Es ist eine grosse Chance für uns, wenn uns ein Partner wie Swisscom anderen Leuten vorstellt. Sie haben das richtige Netzwerk, um die richtigen Türen zu öffnen. Wir freuen uns darauf, viel zu lernen und viele neue Leute zu treffen.
Wie verläuft die Zusammenarbeit mit Swisscom?
Die Zusammenarbeit mit Swisscom begann mit unserer Teilnahme an diesem Wettbewerb und wir haben grosse Erwartungen, dass sie über längere Zeit bestehen bleibt. Swisscom kann für uns Türen zu potentiellen Investoren und Kunden öffnen und wir sehen sie auch als möglichen Investitionspartner für Hoosh. Sie agieren ebenfalls im Online-Bereich, wodurch viele Synergien zwischen den zwei Unternehmen entstehen könnten. Wir sind auch im Dialog mit dem Marketing-Team von Swisscom, das Interesse an unserem Produkt bekundet hat, um die eigene Internetpräsenz zu verbessern.
Wie lange gibt es Hoosh schon?
Hoosh wurde 2012 gegründet und ist seither gewachsen. Unser Produkt haben wir jedoch erst letzten Oktober lanciert. Seither fokussieren wir uns auf die Kundenakquisition und darauf unser Team aufzubauen.
War es leicht das Start-up aufzubauen?
Niemand, der ein Unternehmen gründet, würde sagen, dass es leicht ist. Es ist immer mit viel harter Arbeit und vielen Unsicherheiten verbunden. Man muss sich einen Namen machen und sich von der Konkurrenz abheben.
Was unterscheidet denn Hoosh von der Konkurrenz?
Wir haben drei Kernbereiche, mit denen wir uns von unserer Konkurrenz abheben. Erstens ist das unser Visibility-Score, den wir in einem Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem IDSIA (Istituto Dalle Molle di Studi sull'Intelligenza Artificiale) entwickelt haben. Sie halfen uns, den besten Algorithmus zu entwickeln, um den Wert einer Position bei Google zu messen. Zweitens ist die Qualität unserer Daten sehr hoch. Drittens ist unser Fokus auf das Marketing auf Chief-Marketing-Officer-Level (CMO-Level) gerichtet. Wir zielen auf die Entscheidungsträger, die eine ganzheitliche Sicht auf die bezahlte und organische Positionierung bei Google haben möchten. Grob gesagt ist es unsere Kernaufgabe herauszufinden, wie hoch der Marktanteil eines Unternehmens bei Google ist.
Wie gross ist Hoosh?
Wir haben 6 Vollzeitangestellte, die wir Hooshies nennen. Zusätzlich arbeiten wir mit einigen Freelancern und Praktikanten.
Wie sehen die Zukunftspläne von Hoosh aus?
Das Potenzial von Hoosh ist sehr gross, genauso wie der Markt für unser Produkt. Deshalb steht in nächster Zeit in erster Linie die Kundenakquirierung auf dem Programm. Auf der Entwicklerseite wird der Fokus mehr auf der Integration und den Programmierschnittstellen liegen. Damit könnten die Kunden auch andere Online-Marketing-Daten, wie zum Beispiel die Click-Through-Rate, auf die Plattform laden. Wir wollen uns auch mehr auf die Mobiltelefon-Intelligenz konzentrieren, weil immer mehr Suchanfragen über das Handy laufen.
Warum der Name Hoosh?
Hoosh ist ein alt-persischer Ausdruck und bedeutet Intelligenz. Der Name hat uns von Anfang an sehr gefallen und lässt sich gut vermarkten. Das Doppel-O erinnert auch an Google und passt als Brillensymbol gut zur Bedeutung.

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