Social Recruiting

"Wir können voneinander profitieren"

Uhr | Aktualisiert

Die beiden Social-Recruiting-Plattformen Buddybroker und Eqipia haben sich letzten Sommer zusammengeschlossen. Dieser Entscheid bedeutete gewissermassen das Ende einer Durststrecke.

Die Gründer von Buddybroker und Eqipia: Flurin Müller (l.) und Patrick Mollet. (Quelle: zvg)
Die Gründer von Buddybroker und Eqipia: Flurin Müller (l.) und Patrick Mollet. (Quelle: zvg)

Wenn sich Flurin Müller, Mitgründer von Buddybroker, zum Zusammenschluss zwischen Buddybroker und Eqipia äussert, klingt er sehr zuversichtlich: "Wir haben seither die ganze Geschäftsstruktur verschlankt und konnten voneinander profitieren", zeigt er sich überzeugt. Das ursprüngliche Ziel des Zusammenschlusses, die gemeinsamen Kräfte zu bündeln, scheint damit geglückt.

Der Entscheid, den Müller und Patrick Mollet, Gründer von Eqipia, gemeinsam fällten, machte auch durchaus Sinn: Buddybroker verfügte laut Müller über grosses technisches Know-how, hatte aber ein Defizit im Marketing und Vertrieb. Eqipia hingegen hatte Aufholbedarf im technischen Bereich.

Ende einer Durststrecke

Den Schritt zum Zusammenschluss im letzten Sommer könnte man vielleicht auch als Ende einer Durststrecke bezeichnen. Vieles sei früher bei Buddybroker ungewiss gewesen. Die ursprüngliche Geschäftsidee, ein Vermittlungsnetzwerk für Stellen aufzubauen, funktionierte nicht wie geplant. Stattdessen wurde die Plattform von den Unternehmen anders genutzt. "Die Nutzer suchten eher für sich selbst eine Stelle und brauchten die Kontakte für eigene Empfehlungen", erklärte der Buddybroker-Mitgründer in einem Netzwoche-Interview vor einem Jahr.

Buddybroker sah sich in die Rolle eines Headhunters gedrängt. "Es war schwierig, die Ansprüche von Unternehmen an das Matching zu erfüllen", so Müller. Auf der Suche nach einem nachhaltigen Geschäftsmodell hätte das Team viele intensive und auch schmerzhafte Erfahrungen gemacht.

Klarere Positionierung

Seit dem Zusammenschluss mit Eqipia konnte sich Buddybroker klarer am Markt positionieren. "Wir sehen uns als Unternehmensnetzwerk und untersuchen die sozialen Netzwerke von Mitarbeitern, um geeignete Kandidaten für eine offene Stelle zu finden", erklärt Müller. Findet sich ein geeigneter Kandidat in einem der sozialen Netzwerke eines Mitarbeiters, wird der entsprechende Mitarbeiter mit einem Mail kontaktiert, das die Stellenanzeige auch gleich anzeigt.

Die Idee dahinter ist, dass die Information zum Mitarbeiter und somit zu dessen Kontakten kommen soll. "Ein Mitarbeiter konsultiert ja normalerweise nicht ständig die Karriereseite des eigenen Unternehmens", gibt Müller zu bedenken.

Erste lauffähige Version

Ende letzten Jahres hat Buddybroker nun damit begonnen, eine lauffähige Version des Produktes Eqipia bei einem ersten Grosskunden zu implementieren. "Im Moment verfeinern wir das Produkt unter Hochdruck." Zu den Kunden von Buddybroker gehören unter anderem Swisscom, Geberit, Swisslife und Sanitas.

Die Geschäftsergebnisse seien derzeit sehr erfreulich. Um das Produkt nachhaltig auf dem Markt zu verankern, investiert Buddybroker derzeit intensiv in die Produktentwicklung. Vier Entwickler arbeiten derzeit in Polen. Als nächstes will Buddybroker nun eine Support-Abteilung aufbauen.

Keine Konkurrenz in der Schweiz

Müller zufolge hat Buddybroker keine direkten Konkurrenten in der Schweiz. Das Unternehmen, das den beiden am nächsten komme, sei Talentry in Deutschland. Das Schweizer HR-Start-up Recomy habe mit dem ursprünglichen Konzept von Buddybroker gewisse Überschneidungen gehabt.