Cisco Live 2014

Alles i.O. mit dem IoE?

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

Cisco hat an der eigenen Hausmesse neue Lösungen gezeigt, die den Internet-of-Everything-Gedanken ins Klassenzimmer, in Züge oder zum Doktor bringen sollen. Mit Partnerschaften will Cisco die IoE-Entwicklung weiter vorantreiben.

Cisco hat auch am zweiten Tag seiner Cisco Live 2014 in San Francisco einen massiven Besucheransturm erlebt. Der Netzwerkausrüster zeigt an der Hausmesse, der sogenannten World of Solutions, seine neuen Produkte und Lösungen. Dazu gehört auch die Software Identity Service Engine, mit der beispielsweise Ärzte und ihre Patienten einen sicheren Zugang zu den medizinischen Informationen bekommen.

Die Software ist dank End-to-End-Security vor Malware geschützt, sagt Bret Hartman, VP und CTO von Ciscos Security and Goverment Group während einer Demonstration. 5 US-Spitäler nutzen den Service bereits. 

Warnung vor Malware und anderem Ungeziefer

Beim diesjährigen Cisco Live herrscht zwar allerorts Euphorie rund um das Internet of Everything (IoE). Doch der Security-Experte Hartman warnt vor massiven Angriffen, beispielsweise mit Malware. Nicht zuletzt, weil Android eine beliebte Plattform fürs IoE darstellt.

Da immer mehr Geräte miteinander vernetzt sind (2020 sollen es schon 50 Milliarden sein), wird es auch zunehmend unmöglich, diese zu schützen. Es wäre schlicht zu teuer, Geräte wie etwa den smarten Toaster sicher zu machen. Stattdessen will Cisco das Netzwerk schützen und den Datenverkehr der einzelnen Geräte überwachen.

Die NSA ist ein guter Kunde von Cisco

Zum Thema Sicherheit äusserte sich auch CEO John Chambers. Er setzt sich für einen neuen Code of Conduct ein, um sicherzugehen, dass die Produkte unverändert zum Kunden gelangen. Cisco müsse sich als globale Firma auch weltweit für seine Kunden einsetzen. Der CEO betonte dabei die enge Zusammenarbeit mit dem Weissen Haus und machte kein Geheimnis daraus, dass auch die NSA ein guter Kunde von Cisco ist.

Das Consumer-Business ist für Chambers erledigt, wie er auf Nachfrage klarstellte. Eine Rückkehr komme für Cisco nicht infrage. Vielmehr schwärmte er wie schon während seiner Eröffnungs-Keynote vom IoE-Potenzial und lobte beispielsweise die Automobilbranche Deutschlands oder Städte und Länder wie Barcelona und Israel, die voll auf die vernetzte Welt setzen.

Telepräsenz für das Klassenzimmer

Den IoE-Gedanken greifen auch die Telepresence-Lösungen SX10 und MX700 auf, die Cisco an der Hausmesse zeigt. Mit diesen will Cisco das Internet of Everything ins Klassenzimmer transportieren. Auf dem virtuellen Desktop kann der Klassenlehrer dann beispielsweise einzelnen Schülern Zugang zu bestimmten Daten gewähren. Die Telepresence-Lösungen kommen mit Kamera samt Voice-Detection-Sensoren, wodurch der Hauptsprecher im Raum automatisch anvisiert wird.

Cisco zeigte auch eine IoE-Lösung für Retailer. Mittels Sensoren am Einkaufswagen sieht der Verkäufer beispielsweise, wo sich die Kunden gerade aufhalten. Über eine App können diese bei Fragen mit ihm in Kontakt treten. Weiter präsentierte Cisco Vernetzungslösungen, die beispielsweise bei Eisenbahnen, Bergwerken oder Ölraffinerien zum Einsatz kommen sollen. Selbständig fahrende Züge oder Loren geben dabei mittels Web Application Management Auskunft über die Systemdaten. Dabei scheinen die Funktionen schier unbegrenzt. Im Zug können Stimmdetektoren beispielsweise Alarm ausschlagen, wenn zwei Passagiere zu streiten beginnen.

Wachstum durch Akquisitionen und Partnerschaften

An der Hausmesse sind auch über 200 von Ciscos Partnern anwesend, darunter grosse Namen wie Netapp, EMC, Intel, NEC, Rittal, VMware, VCE und Samsung. Aber auch rund 20 kleine Start-ups finden ihren Platz an der Messe. Cisco unterstützt diese mit Investitionen im Wert von durchschnittlich etwa 3-4 Millionen US-Dollar.

Cisco tätigte bereits über 170 Akquisitionen, will aber auch mit Partnerschaften Wachstum generieren. Dazu eröffnete der Konzern zu Jahresbeginn die ersten sechs Innovation Centers, jedes mit jeweils eigenem Fokus. Weitere sollen folgen. Mit Fonds im zweistelligen Millionenbereich sowie Software-Unterstützung will der Konzern jungen Unternehmen helfen, das Internet of Everything voranzutreiben.

Webcode
362