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Das Marketing und die neue Spezies Kunde

Uhr | Aktualisiert
von René Mosbacher

Künftige Marketingfachleute werden sich nicht mehr als schwer zu fassende Kunstgewerbler verstehen, sondern als gewiefte Analytiker und Strategen.

Die Konsumenten sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Sie nutzen virtuos sämtliche Informationskanäle, derer sie habhaft werden können. Sie reagieren zunehmend allergisch auf unspezifische Marketingaktivitäten. Sie kaufen dort, wo es ihnen gerade am besten ins Konzept passt. Und dabei ist der Preis nur eines unter vielen Kriterien. Kein Wunder, dass diese Spezies für das Marketing als relativ schwierig begreifbar gilt und ständig neue Fragen aufwirft. Auf welchen Kanälen und mit welchen Mitteln holt man sie am besten ab? Wo ist das Marketingbudget am besten aufgehoben? Sind Printmedien nun wirklich tot?

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass neu auftauchende Marketingkanäle die alten nicht einfach zum Verschwinden bringen. Das heisst aber auch, dass die Kommunikationskanäle immer zahlreicher und immer schwieriger zu orchestrieren werden. Hinzu kommt noch, dass die Zeit für die Vorbereitung einer Aktion im Extremfall gegen Null tendiert. Schon diese Rahmenbedingungen zeigen: Das Marketing kann je länger je weniger ohne adäquate Unterstützung der IT funktionieren.

Hier passiert nichts weniger, als dass einer der letzten "handwerklich" funktionierenden Geschäftsbereiche nun auch industrialisiert wird. Die künftigen Marketingfachleute werden sich also nicht mehr als schwer zu fassende Kunstgewerbler verstehen, sondern als gewiefte Analytiker und Strategen. Sie werden sich neuer, leistungsfähiger Werkzeuge und Hilfsmittel aus der Informatik bedienen, um ihre Zielgruppen präzise und rasch anzusprechen. Und je mehr sich das Geschäft ins Internet verlagert, umso eher wird der Erfolg des Marketings auch direkt messbar. Davon konnte man früher nur träumen.