Security-Berichte für 2014

Symantec und Dell warnen vor dem Internet

Uhr | Aktualisiert
von Coen Kaat

Die Fälle digitaler Erpressung haben zugenommen. In Berichten zur Cyber-Bedrohungslage 2014 warnen Symantec und Dell vor den Gefahren, die im weltweiten Netz lauern – und am POS.

Der Sicherheitsexperte Symantec hat die neueste Ausgabe seines jährlich erscheinenden Berichts zur Cyber-Bedrohungslage veröffentlicht. Gemäss dem Internet Security Threat Report für das Jahr 2014 erreichte die Schweiz den 54. Platz auf der Liste der am meisten angegriffenen Länder. Gegenüber dem Vorjahr verbesserte sich das Land um zwei Plätze, wie Symantec mitteilt.

Viel mehr Positives hat Symantec in seiner Analyse nicht zu berichten. Gemäss dem Sicherheitsexperten werden auffällig viele Schweizer KMUs Opfer von Cyberkriminellen. Der Anteil betrage gemäss Mitteilung fast 23 Prozent. Die Fertigungsindustrie werde dabei deutlich häufiger attackiert als der Finanzsektor – 18,5 beziehungsweise 15,4 Prozent. Wie Symantec mitteilt, könnte dies auf einen Anstieg von über das Internet geführter Industriespionage hindeuten.

"Cyber-Kriminelle sind von Haus aus faul"

In seinem Bericht weist Symantec darauf hin, dass Cyber-Kriminelle beharrlich sind und mit neuen Angriffsmethoden experimentieren. Auch würden sie vermehrt über Mobilgeräte und soziale Netzwerke versuchen, ihre Ziele zu erreichen. Mit weniger Aufwand sollen so mehr Personen erreicht werden.

Denn "Cyber-Kriminelle sind von Haus aus faul", erklärt Kevin Haley, Direktor von Symantec Security Response. "Für ihre schmutzige Arbeit nutzen sie lieber automatisierte Tools und die Hilfe ahnungsloser Nutzer." Gemäss Haley wurden im vergangenen Jahr 70 Prozent der Betrugsfälle über soziale Netzwerke manuell weitergeleitet.

Daten werden zu Geiseln

Dennoch würden sich einige Angreifer auf aufwändigere und aggressivere Methoden spezialisieren. Die Fälle von Ransomware nahmen im letzten Jahr um 113 Prozent zu, wie Symantec mitteilt. Der Sicherheitsanbieter registrierte letztes Jahr durchschnittlich 177 derartiger Attacken pro Tag auf Schweizer Rechnern.

Bei einer Infizierung wird dem Opfer weis gemacht, das gewisse Daten, Ordner oder gar ganze Festplatten nicht mehr zugänglich seien, bis das Opfer einen gewissen Betrag zahlt. Die bösartigere Schwester Krypto-Ransomware nimmt diese Daten tatsächlich zur Geisel.

Symantec berichtet zudem von einer Zunahme im Bereich Spear-Phishing. 2014 stiegen diese gezielten Attacken um 8 Prozent. Die Attacken seien präziser geworden. Im vergangen Jahr setzten die Opfer weniger auf E-Mails und vermehrt auf Drive-by-Malware und webbasierten Exploits, um ihre Ziele zu treffen.

Auch POS wird Opfer von Malware

Dell hat sich ebenfalls die Cyber-Bedrohungen des letzten Jahres genauer angesehen. Das Unternehmen verkündet einen Anstieg von Point-of-Sale-Malware. Die Mehrzahl dieser Fälle ereignete sich jedoch in den USA.

Im vergangen Jahr erfasste Dell 13 Signaturen für POS-Malware. Im Vergleich zu 2013 entspreche dies einem Anstieg von 333 Prozent. Diese Form von Malware kann auch für die Konsumenten teuer werden. Mögliche Risiken umfassen gemäss Dell gefälschte Kaufaufträge und Identitätsdiebstahl.

"Jeder weiss, dass diese Bedrohungen real sind und dass man die Konsequenzen ernst nehmen muss" erklärt Patrick Sweeney, Executive Director von Dell Security. "Den Erfolg von Cyberattacken können wir heutzutage nicht mehr mit Ahnungslosigkeit begründen." Es sei aber auch wichtig, die richtigen Schritte einzuleiten und nicht blind einer vermeintlichen Security-Lösung zu vertrauen.

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