Abraxas feiert Bundesstadtbüro

"Wir vernetzen die Verwaltung"

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Abraxas hat in Bern seinen neuen Standort gefeiert. Mit dem Büro in der Bundesstadt will der Dienstleister näher bei seinen Kunden sein und neue Projekte in den Bereichen Mobile, Cloud und E-Government anstossen.

Der IT-Dienstleister Abraxas hat gestern in Bern den im März eröffneten neuen Standort gefeiert. Es ist das siebte Büro für das Unternehmen, das je zur Hälfte dem Kanton Zürich und dem Kanton St. Gallen gehört. Abraxas bedient Kunden mit dem Fokus öffentliche Hand in der ganzen Schweiz.

Rund 30 Besucher fanden sich gestern zur "Abraxas Soiree" im Berner Ristorante Lorenzini am Theaterplatz ein, gleich neben dem Zytglogge. Vor Ort war auch das obere Management von Abraxas, unter anderem Verwaltungsratspräsident Paul Glutz.

Mobile, Cloud und E-Government

Der grösste Verwaltungsapparat der Schweiz sitzt laut Geschäftsführer Félix Mauron in Bern. 97 Prozent der Kundenprojekte stammen aus der öffentlichen Hand. Der Betrieb eines Standorts in Bern ist darum sinnvoll. "Wir vernetzen die Verwaltung", sagte Glutz. Bern war für Abraxas laut Glutz quasi ein blinder Fleck auf der Schweizer Landkarte, obwohl das Unternehmen viele Kunden im Raum Bern bediente. Nach einer Strategieplanung im vergangenen Jahr erfolgte dann die Expansion nach Bern innerhalb von etwa neun Monaten, wie Mauron ergänzte. Die Eröffnung des Berner Büros sei auch ein Bekenntnis zu Bern und zur Kundschaft in den Verwaltungen.

Geleitet wird der neue Standort von Stefan Rudolf, der vor seiner Zeit bei Abraxas den Bereich öffentliche Auftraggeber beim IT-Dienstleister Bechtle Schweiz verantwortete. Als BDP-Mitglied und Kommunalpolitiker ist Rudolf mit der öffentlichen Hand vertraut. Mauron lobte Rudolfs Fähigkeiten und wünschte ihm zu seinem Start viel Erfolg. Rudolf werde erstmals allein im Berner Büro arbeiten. Seine Kollegen sollen projektbezogen in Bern mitwirken, wie Mauron erklärte.

Die Strategie für den Berner Standort sehe drei Stossrichtungen bei der Entwicklung und dem Vertrieb neuer Lösungen vor: Mobile, Cloud und E-Government. Für Mauron ist die Schweizer Bundesstadt das Zentrum des E-Government.

Mit seiner Nähe zu den Bundesbehörden in Bern sei das Potenzial für den Berner Standort daher enorm. "In Bern werden oft Weichen für Entwicklungen gestellt, die für die gesamte Schweiz wichtig werden", sagte Mauron weiter. Die Schweiz habe beim Thema E-Government aus Sicht Maurons im internationalen Vergleich noch Aufholpotenzial. Das liege auch in der föderalistischen Struktur. Doch gerade wegen dieser Organisationsform sei E-Government ein Vorteil. Der Föderalismus müsse sich vernetzen, sagte Mauron. Er sieht den Weg dazu in der Harmonisierung der 26 Kantone und des Bundes.

E-Government im Alltag

Wie E-Government in der Praxis aussehen kann, demonstrierten die Spezialisten für Application Solutions, Carole Benathan und Andreas Kaufmann, anhand aktueller Lösungen wie DBLAP. Die Plattform erfasst zentral die Ergebnisse von Lehrabschlussprüfungen vieler Kantone der Schweiz. Jeder Akteur soll mit der Datenbank jederzeit die richtigen Arbeitschritte erledigen können, erklärte Kaufmann.

DBLAP soll helfen, Medienbrüche zu vermeiden. Allerdings weiss man nicht, ob alle Verantwortlichen alle Daten erhalten. Hier könnten Apps für Mobile Devices helfen, die – auch wegen des BYOD-Trends – praktisch griffbereit bei den Verantwortlichen wären. Ein Beispiel hierfür ist die App Cari Inspect, die von Strassenverkehrsämtern in Graubünden und im Wallis eingesetzt wird. Mit ihr können etwa Motorfahrzeugkontrollen mit einem Tablet durchgeführt werden. Der Arbeitsprozess wird digital abgebildet und gespeichert. Das könnte Zeit sparen, die ansonsten für Datenerfassung auf Papier und die anschliessende Digitalisierung draufgehe.

"Wir sind der ideale Partner"

Die Vernetzung der Verwaltung reiche bis in die Hosentasche ihrer Mitarbeiter, sagte Kaufmann. Hierfür brauche es Mobility-Management-Lösungen, die Abraxas ebenfalls anbiete. Das jüngste Produkt in diesem Bereich präsentierte Geschäftsführer Mauron zum Abschluss des offiziellen Teils der Veranstaltung. Trust Drive ist eine Art Dropbox-Lösung, die abgesichert und verwaltet werden kann. Zudem können Anwender, die die App auf ihrem Mobile Device nutzen, Daten mit Kollegen austauschen. Auch dies sei ein Beispiel für aktuelle E-Government.

VR-Präsident Glutz nutzte den Abend und warb für Vertrauen bei den anwesenden Gästen und Kunden: "Wir sind der ideale Partner und würden uns freuen, ihnen Projekte zu erarbeiten."

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