Wachstum besonder im Businessbereich

Durchatmen am Schweizer PC-Markt

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Der Schweizer PC-Markt hat sich im zweiten Quartal dieses Jahres erholt. Besonders im Unternehmensumfeld wurden wieder mehr Rechner abgesetzt. Ein durchwachsenes Bild zeigt sich im Consumer-Segment.

Gemäss dem aktuellen Weissbuch-Report war das vergangenen Jahr kein gutes für den Schweizer PC-Markt. Der Absatz war um 4,2 Prozent zurück gegangen. Nun lassen die jüngsten Zahlen von IDC wieder hoffen: Im zweiten Quartal dieses Jahres sind 387600 PCs an den Schweizer Handel ausgeliefert worden. Dies entspricht einem Plus von 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz Mobile-Trend konnte der Desktop-Markt um 19,9 Prozent kräftig zulegen.

Zwar wurden auch mehr mobile Rechner ausgeliefert, doch war hier die Nachfrage mit einem Wachstum von 4,2 Prozent nicht ganz so stark wie im Desktop-Geschäft, dafür wurden mehr Notebooks ausgeliefert. Insgesamt wurden zwischen April und Ende Juni dieses Jahres gingen rund 158'000 Desktop-PCs und 229'600 mobile Geräte an den Schweizer Handel.

Der Bedarf nach neuen Rechnern kam massgeblich von Unternehmenskunden. Hier stieg die Nachfrage um 14,4 Prozent auf rund 219'000 Geräte. Besonders stationäre PCs erfreuten sich grosser Beliebtheit. Mit 106'600 Stück verliessen im Vergleich zum letzten Jahr 18,7 Prozent mehr Desktops und Workstations die Fabriken der Anbieter in Richtung Schweiz. Der Notebook-Absatz entwickelte sich nicht so stark wie der von Stationären PCs. Mit 10,5 Prozent kletterte aber auch der Absatz an Mobilrechnern zweistellig auf 112'400 Stück.

Für Endkunden wurden mit 117'200 Geräten in Stückzahlen zwar mehr tragbare PCs ausgeliefert. Allerdings ging der Absatz im Consumer-Umfeld um 1,2 Prozent leicht zurück. Bei den stationären PCs zeigte sich ein anderes Bild: Die Stückzahlen kletterten um 22,5 Prozent auf 51'400 Geräte.

Freude bei Lenovo, Asus und Wortmann

Das dynamischste Wachstum zeigten Lenovo mit 86,3 Prozent, Wortmann mit 48,2 Prozent, gefolgt von Asus mit 47,7 Prozent. Gut lief es auch für Acer und HP, deren Ausfuhren um 13 Prozent, respektive um 12,6 Prozent kletterten.

Am meisten verlor Toshiba. Der japanische Hersteller konnte 74,2 Prozent weniger PCs absetzen. Auch Fujitsus Absatz gab im Jahresvergleich nach und sank um 18,7 Prozent. Glimpflich lief das Geschäft für den Schweizer Assemblierer Steg, dessen Absatz um 2 Prozent zurückging.

Marktführer bleibt klar HP, das seinen Vorsprung ausbauen konnte und mit 32,9 Prozent praktisch ein Drittel des Markts auf sich vereint. HPs Marktanteil ist beinahe so gross wie jener der drei Verfolger Apple (13,6 Prozent), Lenovo (12,2 Prozent) und Acer (11,8 Prozent).

HP dominiert, Lenovo und Asus geben Gas

Aufgegliedert nach Desktop und Mobile-Rechnern ergibt sich ein anderes Bild: HP führt zwar beide Segmente an. Im Desktop-Geschäft folgen dem Dominator allerdings Dell mit 10,8 Prozent vor Apple mit einem Anteil von 10,5 Prozent.

Auch hier legte Lenovo mit 77,8 Prozent kräftig zu und vergrösserte seinen Marktanteil auf 8,7 Prozent. Acers Auslieferungen zogen um 43,1 Prozent an und Wortmann konnte seinen Absatz an Desktop-PCs mit 54,2 Prozent um mehr als die Hälfte steigern. Asus baute seinen Anteil am Schweizer PC-Markt von 1,6 Prozent auf 4,1 Prozent aus. Rechnerisch eine Steigerung um 210,4 Prozent.

Gute Geschäfte mit Notebooks

Am Notebook-Markt konnte Asus um 26,2 Prozent wachsen, Dell um 9,5, HP um 11,1 und Fujitsu um 7,6 Prozent. Am stärksten legte auch hier Lenovo zu mit 90 Prozent Wachstum.

Lenovo hat dieses Jahr seinen Einstieg ins Consumer-Geschäft gestartet. Mit Erfolg wie es scheint: der Marktanteil im Consumer-Business verfünffachte sich auf 9,4 Prozent. Besonders im Notebook-Segment scheinen die Marketinganstrengungen Früchte zu tragen. Dort stieg Lenovos Marktanteil von einem Prozent auf 11,4 Prozent innerhalb eines Jahres.

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