Studie

1,6 Zettabyte bis 2018

Uhr | Aktualisiert

Cisco hat sich mit dem Datenverkehr im Internet befasst. Dieser soll bis 2018 um das Dreifache ansteigen und 1,6 Zettabyte erreichen.

(Quelle: NASA Earth Observatory image by Robert Simmon)
(Quelle: NASA Earth Observatory image by Robert Simmon)

Cisco hat die Studie Visual Networking Index Global Forecast and Service Adoption for 2013 to 2018 veröffentlicht. Laut ihr wird der weltweite IP-Datenverkehr in den nächsten vier Jahren um das Dreifache auf 1,6 Zettabyte ansteigen. Gründe dafür seien die zunehmende Zahl von Internetnutzern und -geräten, höhere Breitbandgeschwindigkeiten und die stärkere Nutzung von Videos im Internet. In Westeuropa wird ein Wachstum des IP-Verkehrs von 8 auf 19 Exabyte pro Monat erwartet. 79 Prozent davon seien Videodateien, heisst es in der Studie.

2018 soll der Datenverkehr erstmals in der Geschichte des Internets mehrheitlich von Geräten kommen, die keine klassischen Computer sind. Die Autoren der Studie gehen zudem davon aus, dass die Übertragung per WLAN diejenige über feste Leitungen zum ersten Mal übertrumpfen wird. HD-Videos sollen dabei (naturgemäss) mehr Daten erzeugen als Videos in Standard-Auflösung.

Internetverkehr in Westeuropa explodiert

In Westeuropa beträgt das durchschnittliche jährliche Wachstum für den IP-Datenverkehr 18 Prozent. 2018 soll jeder Westeuropäer über 6,5 vernetzte Geräte verfügen. 2013 waren es noch 4. Vor allem die IP-Nutzung über tragbare Geräte steigt. Der Anteil von übertragenen Daten über das Mobilnetz soll von von 3 auf 10 Prozent und über das WLAN von 48 auf 56 Prozent wachsen. Der Traffic über Mobilnetze werde von 2013 bis 2018 um das Siebenfache steigen, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 50 Prozent. Das sei dreimal schneller als der über feste Leitungen, sagt Cisco.

Der Anteil an Videos am Internetverkehr soll 2018 in Westeuropa 77 Prozent betragen. 2013 waren es 53 Prozent. Der IP-Video-Traffic werde mit einer jährlichen Rate von 25 Prozent um das Dreifache zulegen. Und der Internetverkehr in Westeuropa soll 2018 das 37-Fache des Traffics von 2005 betragen. Dabei steige die durchschnittliche Breitbandgeschwindigkeit bei festen Leitungen von 19,3 auf 49 Mbps. In Schweden sollen es gar 85 und in Japan 90 Mbps werden.

WM-Effekt

"In vier Jahren wird weltweit mehr IP-Traffic über Netzwerke übertragen als in allen bisherigen 'Internet-Jahren' zusammen", heisst es in der Studie. Von 1984 bis 2013 seien insgesamt 1,3 Zettabyte erzeugt worden. Auch die Fussball-Weltmeisterschaft (WM) in Brasilien trage ihren Teil dazu bei: Video-Streaming und IP-Übertragungen sollen während der WM 4,3 Exabyte an Internet-Traffic erzeugen. Das sei dreimal mehr als der monatliche Breitbandverkehr in ganz Brasilien. "Alleine die 60'000 Zuschauer pro Spiel werden im Stadion und während der Anreise mehr Daten übertragen als alle Smartphones in Brasilien zu normalen Spitzenzeiten", schreiben die Autoren der Studie.

Auch das Internet of Everything, das Daten, Objekte, Menschen und Prozesse miteinander verbindet, ist zentral. So soll es 2018 fast so viele vernetzte Maschine-to-Maschine-(M2M)-Module wie Menschen auf der Erde geben. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass der IP-Traffic in vier Jahren zu 47 Prozent von PCs (2013: 72 Prozent), zu 21 Prozent von TV-Geräten, zu 29 Prozent von tragbaren Geräten wie Smartphones und Tablets und zu 3 Prozent von M2M-Modulen übertragen wird.