DevOps

Schiff ahoi – Container bekommen Aufwind

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von Marco Hochstrasser, Leiter Cloud Platform Development, Swisscom Enterprise Customers

Die Container-Technologie Docker erlebt derzeit einen Boom. Mit ihr lassen sich Services flexibilisieren und schneller bereitstellen. Lesen Sie, wie Unternehmen alles aus ­Containern herausholen.

Shanghai, China. Hier ist der grösste Container-Umschlagplatz der Welt. Mehr als 35 Millionen Container werden hier jährlich umgeschlagen und dies fast vollautomatisch. Nur noch selten müssen die Hafenarbeiter, Docker, Hand anlegen.

Die grössten Container-Terminals könnten jedoch in Zukunft Rechenzentren werden. Denn Container-Technologie wie Docker boomt und ist die Zukunft der Anwendungsentwicklung. In den letzten drei Jahren haben Entwickler mehr als zwei Milliarden vorgefertigte Container vom Docker Hub heruntergeladen.

Was macht die Container-Technologie so interessant? Mit Docker steht seit dem Jahr 2013 eine Technologie zur Verfügung, mit der sich Applikationen zwischen verschiedenen Systemen portieren lassen – so einfach wie Südfrüchte zwischen Südamerika und Europa.

Alles an Bord

Docker ist ein Open-Source-Vorhaben, mit dem Applikationen automatisiert bereitgestellt werden. Dazu werden Container genutzt. Container sind die leichtgewichtigen Brüder von virtuellen Maschinen. Sie stellen eine komplette Laufzeitumgebung in einem einzigen Paket bereit. Ihre Ladung besteht aus Anwendungen samt aller Abhängigkeiten, Bibliotheken, Dateien und Konfigurationsdaten. Der grosse Bruder VM braucht ein vollständiges Betriebssystem inklusive aller Applikationen. Container können sich einen Betriebssystem-Kern mit anderen Containern teilen und verbrauchen entsprechend weniger Rechenleistung und Speicherplatz. Ressourcen wie Prozessor, RAM, Netzwerk oder Blockspeicher können so voneinander isoliert werden, ohne auch nur eine einzige virtuelle Maschine starten zu müssen.

Ein weiterer grosser Vorteil ist, dass sich Anwendungen zwischen verschiedenen Umgebungen hin- und herschieben lassen. Das Rechenzentrum wird so zum bald grössten Umschlagsplatz für Container. Entwickler können einfach Anwendungen testen, in einem anderen Umfeld betreiben und in die Cloud schieben – und das alles unterbrechungsfrei und zuverlässig. Docker kapselt hierzu die eigentliche Anwendung und ihre notwendigen Abhängigkeiten wie Bibliotheken in einen virtuellen Container, der sich dann auf jedem beliebigen Server oder in der Cloud ausführen lässt. Portabilität und Flexibilität sind so garantiert.

Docker gewinnt rasant an Beliebtheit bei unseren Kunden. Deshalb bieten wir die Docker-fähige Laufzeitumgebung "Diego" an. Dies ermöglicht Entwicklern, ab sofort ihre nicht-persistenten Docker-Container auch auf der Swisscom Application Cloud auszuführen. Das Motto lautet: "Build, ship, run" – genau das wollen unsere Kunden.

Container auf grosser Fahrt

Docker ist inzwischen mehr als nur eine Plattform, um Applikationen innerhalb von virtualisierten Containern bereitzustellen. Docker hat zu einer Bewegung in der Open-Source-Gemeinde geführt und ein grosses Ökosystem von Tools und Lösungen geschaffen.

Deshalb setzen wir bei Swisscom auch auf "Diego" mit Docker für unsere quelloffene PaaS-Umgebung. Entwickler haben so die Möglichkeit, ihre Docker-Container einfach auf der Application Cloud auszuführen. Für den Augenblick beschränkt sich die Ausführung von Docker-Containern auf nicht-persistente Applikationen, die keine erweiterten Administrationsrechte für die Installation benötigen. Doch mit der schnellen Weiterentwicklung von Cloud Foundry als Industriestandard für PaaS werden wir hier schon bald neue Anwendungen sehen.

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