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Knip wird niederländisch

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Das Insuretech Knip schliesst sich mit Komparu zusammen. Aus den beiden Unternehmen wird die Digital Insurance Group. Ihr Hauptsitz ist nicht mehr in Zürich.

Knip findet seinen Exit in Amsterdam. Quelle: Scanrail - Fotolia
Knip findet seinen Exit in Amsterdam. Quelle: Scanrail - Fotolia

Der digitale Versicherungsmakler Knip und die niederländische Technologiefirma Komparu verschmelzen zur Digital Insurance Group. Das neue Team soll aus rund 70 Mitarbeitern bestehen, heisst es in einer Mitteilung. Nicht mit dabei sein wird Dennis Just. Der Gründer von Knip werde das Unternehmen verlassen.

Von Verivox und Swiss Re zur Digital Insurance Group

Ingo Weber wird laut Mitteilung CEO der Digital Insurance Group. Er war Geschäftsführer von Verivox und Managing Director von Swiss Re und GE Insurance.

Gruppen-CTO werde Komparu-Mitgründer Roeland Werring. Troostwijk bleibe Komparu-CEO. Er soll sich um das Business-to-Business-Segment in den Niederlanden kümmern.

Grünes Licht von Investoren

Komparu gibt es seit 2013. Das Unternehmen bietet Software-as-a-Service-Dienste und eine Vergleichsplattformen für Versicherungen und Makler in den Niederlanden an. Die bestehenden Investoren Orange Growth Capital, Route66, Red Alpine und QED würden die Transaktion unterstützen, heisst es in der Mitteilung.

Knip und Komparu kündeten bereits im Oktober 2016 eine Kooperation an. Der niederländische Investor Orange Growth Capital ist an beiden Start-ups beteiligt. "Für Komparu ist die Partnerschaft die perfekte Gelegenheit, um die Plattform des Unternehmens auf dem Schweizer Markt weiterzuentwickeln und ein erster Schritt auf dem europäischen Markt", sagte Komparu-CEO Ruben Troostwijk damals.

7 Mitarbeiter in der Schweiz

Kunden von Knip können ihre Versicherungen mit einer App verwalten. Sie optimiert Verträge sowie Policen und nutzt hierfür Machine Learning. Dennis Just und Christina Kehl starteten Knip 2013. Im Mai 2014 hatte das Unternehmen 12 Mitarbeiter, im Dezember 2015 rund 90. Kehl schied im Oktober 2015 aus dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung aus.

Startupticker.ch spricht von einem "harten Schnitt" bei Knip. Der Hauptsitz der Digital Insurance Group werde nicht in Zürich, sondern in Amsterdam sein. "In der Schweiz fokussieren wir uns künftig mit 7 Mitarbeitern auf die Beratung von Kunden und Business Development", erklärt Group-CEO Weber, gegenüber dem Portal.

Widerstand aus der Versicherungsbranche

Knip hatte als Start-up in einer Branche, die noch wenig digitalisiert ist, kein leichtes Spiel. In der Versicherungsbranche herrsche noch immer ein Silo-Denken und es fehle oft an Schnittstellen, sagte Dennis Just im Februar am Insurtech Executive Round Table in Zürich. "Und viele Firmen akzeptieren noch immer keine digitalen Unterschriften."

Auch die Beziehung zu Assekuranz- und Krankenversicherungsfirmen gestaltet sich für Knip nicht einfach. Für Knip war es am Anfang zudem schwierig, Kunden zu finden. "Wir hatten Probleme mit der Akzeptanz unseres digitalen Marktmodells", sagte Just damals in Zürich. "Die Kunden wollten einen physischen Kontakt."

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