5G-Frequenzen

Salt fordert faire Vergabe der 5G-Frequenzen

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Salt-Chef Andreas Schönenberger fordert ein einfaches Auktionsverfahren samt Preisobergrenze für die Vergabe der 5G-Frequenzen. Die Swisscom dränge die Politik zu einem unfairen und hochkomplexen Auktionsformat.

(Source: webandi / Pixabay)
(Source: webandi / Pixabay)

Salt-Chef Andreas Schönenberger fordert für die vom Bund für Mitte 2018 geplante Vergabe der 5G-Frequenzen ein faires Verfahren. Die Swisscom dränge die Politik zu einem unfairen Auktionsformat, sagt Schönenberger im Interview mit der NZZ am Sonntag.

Swisscom wolle so ihre dominante Marktposition zementieren. "Die Swisscom wird entweder mehr Spektrum als nötig erstehen oder die Preise im Bietverfahren stark in die Höhe treiben," sagt Schönenberger. Dank Swisscoms Einfluss werde womöglich ein "risikoreiches und hochkomplexes Auktionsformat" verwendet. Schönenberger will stattdessen ein einfaches Auktionsverfahren mit Preisobergrenze. Denn sollte Salt bei der Vergabe zu wenig Frequenzen erhalten, könnte das sogar dazu führen, dass sich Salt aus der Schweiz verabschiede. Es sei zwar ein Extremszenario, sagt Schönenberger. Aber das Risiko bestehe.

Salt gehört seit rund drei Jahren dem französischen Telekom-Unternehmer Xavier Niel und ist nach Swisscom und Sunrise die Nummer drei im Mobilfunkmarkt in der Schweiz.

Bei 5G noch viele Unklarheiten

Unklar ist bei 5G noch vieles. So sagt denn auch Schönenberger zur NZZ am Sonntag: "Bei diesem Mobilfunkstandard sind noch viele technische Fragen offen." Nur existiert noch gar kein Standard für 5G. Der Standard wird frühestens an der nächsten Weltfunkkonferenz stehen. Sie findet im Oktober 2019 statt.

Weitere Unklarheiten im Zusammenhang mit 5G: Wird die Bevölkerung den nötigen Ausbau mit bis zu 50 Prozent mehr Antennen akzeptieren? Werden die Frequenzen die Gebäude gut durchdringen? Wird der Bund die Verordnung über den Strahlenschutz anpassen? Ist eine Erhöhung des Grenzwerts gesundheitlich unbedenklich?

Der Bund will für zukünftige 5G-Netzwerke die Frequenzen 700 MHz, 1400 MHz und 3500 bis 3800 MHz vergeben. Ergänzt werden diese durch einen Block von 2600-MHz-Frequenzen, welche bei der letzten Vergabe im Jahr 2012 keine Abnehmer fanden, schreibt die Bakom.

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