Studie von EY

KMUs investieren weniger in digitale Technologien als Grossfirmen

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In eine Studie kommt EY zum Schluss, dass KMUs den Anschluss bei digitalen Technologien verlieren. Das grösste Hemmnis sind fehlende finanzielle Mittel. Grossunternehmen und erfolgreiche Firmen räumen digitalen Technologien einen höheren Stellenwert ein.

(Source: Dooder / Freepik.com)
(Source: Dooder / Freepik.com)

Das Beratungsunternehmen EY, ehemals Ernst & Young, hat 700 Unternehmen in der Schweiz zu digitalen Technologien befragt. Die Stichprobe umfasst Grossunternehmen mit bis zu 2000 Angestellten und KMUs mit rund 30 Mitarbeitern, wie es in der Studie heisst.

Gewichtung digitaler Technologien steigt

Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich deutlich der Trend, dass digitale Technologien eine immer grössere Rolle für das Geschäftsmodell Schweizer Firmen spielen. Auf die Frage: "Spielen digitale Technologien für das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens derzeit eine Rolle?" antworteten 66 Prozent der Firmen mit "Ja". Vor zwei Jahren betrug der entsprechende Anteil noch 45 Prozent. Vor allem in den Segmenten Life Sciences und Dienstleistungen ist der Stellenwert hoch.

Weiterhin zeigte die Umfrage, dass sogenannte "Top-Performer" digitalen Technologien eher eine grosse oder mittelgrosse Bedeutung einräumen. Gemäss der Studie sind es 72 Prozent. Bei den "Low-Performern" sind es im Vergleich nur 48 Prozent.

"Bei vielen unserer Kunden sehen wir, dass erfolgreiche Unternehmen längst die Chancen digitaler Technologien in ihr tägliches Geschäft implementiert haben. Gleichzeit sehen wir im Schweizer Mittelstand, dass immer noch viele Unternehmen abwarten und zögern, die notwendigen Investitionen zu tätigen", lässt sich Andreas Bodenmann, Chief Digital Officer von EY Schweiz, in einer Mitteilung zitieren. Durch die abwartende Haltung drohen Firmen den Anschluss zu verlieren und bringen sich in eine existenzielle Gefahr.

Grossunternehmen investieren eher als KMUs

Ebenso zeigt sich bei der Unternehmensgrösse ein deutlicher Unterscheid. Firmen mit mehr als 100 Franken Jahresumsatz schätzen die Rolle digitaler Technologien für das Unternehmen mit 78 Prozent als gross oder mittelgross ein. Bei kleineren Firmen sind es gemäss der Studie nur rund 64 Prozent.

Als wichtigster Grund für fehlende Investitionen nannten 14 Prozent der Befragten Firmen fehlende finanzielle Mittel. Darauf folgen Aspekte wie fehlendes Know-how (10 Prozent) und zu wenig qualifizierte Mitarbeiter (9 Prozent). "Viele Mittelständler können durch Digitalisierung in der Tat Geld, Zeit und Ressourcen sparen. Wenn es KMUs an Geld und Personal fehlt, müssen sie ihre Flexibilität nutzen und – beispielsweise in Form von Kooperationen mit Forschungseinrichtungen - kreativ werden, um trotzdem mit der voranschreitenden Digitalisierung Schritt zu halten", rät Bodenmann zum Abschluss.

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