Mehr Tragekomfort für Gardisten

Schweizergarde kommt unter den 3-D-Drucker-Helm

Uhr

Die Schweizer Garde hat bei der gestrigen Vereidigung offiziell ihre neuen Helme in Empfang genommen. Eine Stanser Firma produzierte die neue Kopfbedeckung mit 3-D-Druckern. Die Helme sollen leichter sein und sich weniger stark erhitzen.

Kunststoffhelm aus 3D-Drucker. (Source: Oliver Sittel/https://www.kath.ch/newsd/schweizergarde-ruestet-mit-3d-druck-helmen-auf/)
Kunststoffhelm aus 3D-Drucker. (Source: Oliver Sittel/https://www.kath.ch/newsd/schweizergarde-ruestet-mit-3d-druck-helmen-auf/)

Der Kommandant der Schweizergarde, Oberst Christoph Graf, hat zwei Tage vor der Vereidigung 40 neue Helme in Empfang genommen. Die neuen Kopfbedeckungen kommen aus einem 3-D-Drucker, wie "kath.ch" berichtet. Das Material der neuen Rüstungsgeneration sei Plastik. Es soll schlagzäh, UV- und witterungsbeständig und gesundheitlich unbedenklich sein. Von billigem Plastik könne keine Rede sein: Um die 800 Euro soll ein Exemplar kosten.

Die neuen Helme bestehen laut Bericht aus Plastik, haben ein Wappen und sind leichter. Die Gardisten profitieren durch Ihre neue Kopfbedeckung vor allem von mehr Tragekomfort.

Das alte Modell, der so genannte Morion stammt aus dem 16. Jahrhundert. Ein geübter Schmied investierte für ein Exemplar aus Blech an die 100 Arbeitsstunden. In der Stanser Firma 3-D-Prototyp für additive Fertigungsverfahren steht die Helmschale nach 14 Stunden im Drucker, aus einem Guss sozusagen, inklusive dem fein getriebenen Wappen von Julius II.

Mehr Tragekomfort

Die alten Helme hätten Beulen und Schrammen, so Gardekommandant Christoph Graf bei der Präsentation der 3-D-Helme. Dabei würden die Blessuren und Beulen nicht von Kämpfen stammen, sondern von Stürzen – mit oder ohne Gardist. An sonnigen Tagen sei die Hitze unter dem Bleck für manches Mitglied der Schweizergarde nicht ertragbar gewesen und hätten zudem zu Brandwunden geführt.

Der neue Helm soll den Bewachern des Papstes höheren Tragekomfort bringen, so der Stanser Ingenieur Peter Portmann, Initiator des Projekts. Gerade einmal 570 Gramm soll die Schale auf die Waage bringen, ohne die schmucke Pfauenfeder. Der Kunststoff absorbiere nicht nur weniger Hitze; in die Helmschale seien auch Belüftungskanäle integriert, die die Stauwärme in den Kamm ableiten. Zusätzlich sind die Wangenklappen mit Leder gefüttert.

Bei der Vereidigung am Sonntagabend trugen die Gardisten den neuen Helm allerdings noch nicht. Die Garde brauche weitere 60 Exemplare, die durch Schweizer Sponsoren finanziert werden sollen.

Webcode
DPF8_91384