BFS-Studie

E-Commerce: So shoppt die Schweiz

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Das Bundesamt für Statistik hat eine Studie veröffentlicht. In dieser nimmt es das E-Commerce-Verhalten der Schweizer seit 2010 unter die Lupe. Die Studie zeigt: Onlinekäufe von Reisetickets, Apps und Software haben stark zugenommen.

(Source: martin-dm / iStock.com)
(Source: martin-dm / iStock.com)

Insgesamt mehr Onlineeinkäufe, ein grosser digitaler Graben und eine starke Zunahme von Downloads beim Kauf von Zeitschriften, Zeitungen und Büchern – so fällt die Bilanz der Studie vom Bundesamt für Statistik (BFS) zum E-Commerce in der Schweiz von 2010-2017 aus. Für die Studie wurden die Erhebungen zur Internetnutzung der Haushalte aus den Jahren 2017, 2014 und 2010 miteinander verglichen.

E-Commerce-Nutzer

2017 haben 4,9 Millionen in der Schweiz wohnhafte Personen im Alter von 15 bis 88 Jahren innerhalb von zwölf Monaten mindestens einmal im Internet eingekauft. Das sind 50 Prozent mehr als 2010. Insgesamt ist der Anteil an Menschen, die E-Commerce nutzen, in diesen 7 Jahren von 3,3 auf 4,9 Millionen gestiegen.

Die Studie zeigt einen grossen Unterschied im E-Commerce-Verhalten der verschiedenen Altersklassen und Bildungsstufen: Besonders aktiv beim Onlineeinkaufen sind die 25- bis 35-Jährigen. 91 Prozent von ihnen nutzten E-Commerce. Dagegen sind es bei den über 75-Jährigen lediglich 20 Prozent.

Ausserdem kaufen Personen mit einem höheren Bildungsstand eher online ein. 85 Prozent der Konsumenten mit einem Tertiärabschluss nutzen E-Commerce. Bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung shoppen nur 46 Prozent online.

Über E-Commerce gekaufte Produkte

Spitzenreiter unter den via E-Commerce gekauften Produkten sind Zugbillette und Flugtickets: Zwei Drittel, beziehungsweise 3,3 Millionen Konsumenten kaufen diese online. An zweiter Stelle folgen Kleider und Sportartikel, dicht gefolgt von Übernachtungen in Hotels oder Ferienunterkünften (beide gut 3,1 Millionen). Platz vier belegen Eintrittskarten für Sport- oder Kulturveranstaltungen (2,6 Millionen). Bücher, Zeitschriften und Zeitungen (2,1 Millionen) folgen an fünfter Stelle, Software, Apps und Videospiele landen auf Platz sechs (2 Millionen).

Downloads vs. materielle Produkte

In einigen Bereichen verdrängen digitalisierte Produkte nach und nach ihre materiellen Pendants. Seit 2014 hat sich die Anzahl der Konsumenten, die ihre Zeitungen, Zeitschriften und Bücher via E-Commerce kaufen, um 17 Prozent gesteigert. Von diesen 17 Prozent handelt es sich beinahe Ausschliesslich um Downloads. Auch Filme (Zunahme von E-Commerc-Käufen seit 2014 um 25 Prozent) werden überwiegend zum Download gekauft. Weiter beziehen mehr als die Hälfte aller E-Commerce-Kunden ihre Veranstaltungs- respektive Transportmitteltickets als Downloads.

Bei Onlinekäufen von Apps und Software, die eine 60-prozentige Steigerung verbuchen können, halten sich Downloads und materielle Käufe ungefähr die Waage. Lediglich im Bereich Musik wollen die Konsumenten lieber etwas Handfestes: Hier überwiegen die materiellen Käufe noch die Downloads.

Häufigkeit der Käufe

40 Prozent der 4,5 Millionen Konsumenten, die 2017 innerhalb von drei Monaten online einkauften, tätigten ein oder zwei Käufe. 36 Prozent kauften drei- bis fünfmal ein und 24 Prozent shoppten in den drei Monaten mindestens sechsmal online. 12 Prozent gaben an, öfter als zehnmal online einzukaufen.

Auch bei der Häufigkeit der Einkäufe haben die 25- bis 34-Jährigen die Nase vorn. Entgegen allen Klischees sind es in dieser Altersklasse die Männer mit Bildungsabschluss auf Tertiärstufe, die am häufigsten online shoppen.

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