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Wie das IoT den Weg vom Hype ins Business findet

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von Christine D’Anna-Huber, cdh Wissenschaft im Text

20 Jahre alt ist das Internet der Dinge und nun endlich wird es langsam erwachsen. Die von Asut organisierte IoT-Konferenz im April 2019 zeichnet anhand von vielen Praxisbeispielen den Weg vom Hype zur Realität nach. Das nächste Asut-Bulletin erscheint am 20. Februar und zeigt auf, welche Netzwerke und Infrastrukturen der Entwicklung Auftrieb geben.

Christine D’Anna-Huber, cdh Wissenschaft im Text (Source: Asut)
Christine D’Anna-Huber, cdh Wissenschaft im Text (Source: Asut)

Am 2. April findet im Kursaal Bern die IoT-Konferenz 2019 statt. Unter dem Titel "IoT – From Hype to Reality" zeigen CEOs führender Unternehmen, Experten und Praktiker Trends, Entwicklungen und Auswirkungen des IoT auf.

Bereits in zwei Jahren werden in der Schweiz 50 bis 200 Millionen vernetzte Dinge in Betrieb sein und Mehrwert für Wirtschaft, Kunden und Gesellschaft schaffen. Sie ­ermöglichen beispielsweise im Gebäudebereich mehr Komfort für die Bewohner, schonen im Energiebereich Ressourcen oder tragen in der Mobilität zu einer besseren Auslastung der Infrastrukturen bei. Das Internet der Dinge verbindet dazu Geräte, Fahrzeuge, Gebäude oder Infrastrukturen, vereinfacht den kontinuierlichen Zugang zu Daten und Prozessen und ermöglicht damit bessere Produkte, effizientere Prozesse und neue Geschäfts­modelle.

Diese rasante Entwicklung und die stetige Zunahme der Vernetzung stellt hohe Ansprüche an das Know-how der Unternehmen, an die verfügbaren Technologien sowie die Infrastrukturen und erfordert immer leistungsfähigere Netzwerke, die gleichzeitig robust, agil und sicher sein müssen.

Unter dem Titel "IoT – From Hype to Reality" zeigen CEOs führender Unternehmen, Experten und Praktiker, welche Trends, Entwicklungen und Auswirkungen von IoT zu erwarten sind und welche Rollen Politik, öffentliche Hand und Wirtschaft dabei spielen können. An Praxisbeispielen wird aufgezeigt, wo die Chancen und Herausforderungen liegen. Wie immer bietet der Anlass den Teilnehmenden zudem den idealen Rahmen für Gespräche und Kontakte mit Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sowie mit Branchenvertretern und Kunden.

Hier finden Sie das Veranstaltungsprogramm und die Referenten (PDF).

Weitere Informationen und Anmeldung.

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Auf dem Internet der Dinge (IoT), das Geräte, Fahrzeuge, Gebäude und ganze Transport- und Produktionssysteme verbindet, ruhen seit Langem grosse Hoffnungen. Das IoT soll den Zugang zu Daten und Prozessen vereinfachen, den Ressourcenverbrauch reduzieren, bessere Produkte, leistungsfähigere Prozesse, überall zugängliche Dienstleistungen sowie neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Es soll Maschinen, Produkte und Sensoren der "realen Welt" über das Internet mit der virtuellen Welt der Daten und der Software verknüpfen und dadurch den Alltag, aber auch Städte, Industrien, Energiesektor und Landwirtschaft smart machen. Das IoT soll also gleichzeitig Lebensqualität und Wirtschaftskraft potenzieren. Denn smart heisst: sicherer, bequemer, zeitsparender, effizienter und kostengünstiger.

Lange Zeit klang das alles zwar sehr gut, aber doch eher theoretisch. Denn damit das neue E-Bike sogleich Alarm schlägt, wenn es gestohlen wird, das mobile EKG den Risikopatienten zuverlässig überwacht, damit Sensoren erkennen, wann der Abfalleimer voll ist, oder die teure Maschine rechtzeitig darauf hinweist, dass nun aber dringend ein Ölwechsel erfolgen sollte, müssen verknüpfte Systeme und ihre Nutzer stets und verlässlich auf Daten und Services zugreifen können. Doch wie sollten die bestehenden Datenübertragungsnetze den Anforderungen von Milliarden datensammelnden Sensoren und Abermillionen mit dem IoT vernetzter smarter Devices genügen? Denn IoT-Netze müssen vieles können: Sie müssen mit einer hohen Gerätedichte klarkommen, wenig Strom verbrauchen und gleichzeitig, bei niedrigen Betriebskosten, eine hohe Bandbreite, geringe Latenzzeiten und (zuweilen) eine grosse Reichweite aufweisen. Die physikalischen Netze, die heute in Betrieb sind, bringt das an ihre Grenzen. Und doch wächst das IoT nun auch dank der effizienten Nutzung oder der Weiterentwicklung bereits vorhandener Konnektivitätsoptionen. So kann die vorhandene Mobilfunkinfrastruktur etwa solche IoT-Anwendungen bereits meistern, die einen minimalen Datenaustausch voraussetzen. Und mit Narrowband-IoT steht ein auf dem 4G-Standard basierendes Maschinennetz in der Pipeline. Zudem ermöglichen auch WLAN sowie weitere nicht-lizenzierte Funkstandards wie Lora-WAN oder Sigfox die Vernetzung von IoT-Geräten. Mit den bereits verfügbaren Lora-WAN-Netzen sogar flächendeckend in der ganzen Schweiz.

So richtig erwachsen ist das IoT noch nicht

Noch mehr IoT-spezifische Funktionen bringt die neue Mobilfunktechnologie 5G: Beispielsweise für datenintensive IoT-Anwendungen, kritische Geschäftsprozesse oder Echtzeit-Anwendungen, etwa für eine hochgradig vernetzte (Fertigungs-)Industrie 4.0, eine dynamische Steuerung im Verkehr oder ein intelligentes Gebäude­management. 5G unterstützt damit neue Anwendungen und Use-Cases, die mit den bisherigen Kommunikationsnetzen nicht möglich sind. So richtig erwachsen, heisst das, wird das IoT also doch erst in ein paar Jahren sein.

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