Start im Herbst

Facebook will Medienkonzernen Millionen zahlen und so Fake News den Garaus machen

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Facebook arbeitet an einem eigenen Bereich für Medieninhalte. Der "News Tab" soll bereits im Herbst starten. Der Social-Media-Konzern wirbt derweil um namhafte Medienpartner.

(Source: Simon / Pixabay.com)
(Source: Simon / Pixabay.com)

Facebook will einen separaten Bereich für Medieninhalte einrichten. Der Social-Media-Konzern arbeitet an einem "News Tab", der im kommenden Herbst an den Start gehen soll, wie eine Facebook-Sprecherin gegenüber "CNBC" sagte.

Facebook bietet Medienunternehmen bis zu 3 Millionen US-Dollar pro Jahr an, wenn sie im "News Tab" Schlagzeilen und Auszüge aus Artikeln platzieren, wie das "Wall Street Journal" berichtete. Einigen Medienunternehmen habe Facebook bereits entsprechende Angebote unterbreitet, darunter "ABC News", "Dow Jones", der "Washington Post" und der Nachrichtenagentur "Bloomberg".

Ganze Beiträge oder nur Teaser?

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte die Idee eines eigenen Nachrichten-Bereichs bereits im April angekündigt. Er wolle sich dafür einsetzen, dass die Menschen einen Zugang zu "vertrauenswürdigen News" erhielten, sagte Zuckerberg im Gespräch mit dem Chef des deutschen Medienkonzerns Axel Springer, Mathias Döpfner. Dabei erwähnte Zuckerberg auch die Idee der Lizenzzahlungen an teilnehmende Medienunternehmen.

Potenzielle Medienpartner hätten die Wahl, ob sie ihre Inhalte direkt auf der Plattform des Online-Netzwerks veröffentlichen oder ob sie im neuen Bereich nur Überschriften und Auszüge platzieren, die zu ihren eigenen Websites weiterführen. Ob Facebook bereits Medienunternehmen für das Angebot gewinnen konnte, ist gemäss "Spiegel Online" noch nicht bekannt. Ebenso unklar ist, ob der neue Nachrichtenbereich zunächst nur in den USA oder auch gleich in anderen Ländern starten wird.

Falschnachrichten gestreut

Facebook schwankte im Umgang mit Medieninhalten in den vergangenen Jahren hin und her, wie "Spiegel Online" weiter schreibt. Zunächst entwickelte sich das Online-Netzwerk zu einer immer wichtigeren Plattform für Medienunternehmen, um Nutzer zu erreichen. Doch dann wurde Facebook im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 unter anderem für die massenhafte Verbreitung gefälschter Nachrichten missbraucht, woraufhin der Konzern andere Prioritäten setzte.

Anfang 2018 kündigte Zuckerberg an, dass Beiträge von Familie und Freunden im Newsfeed der Nutzer mehr Gewicht erhalten sollen als Medieninhalte. Die Idee eines abgetrennten News-Bereichs, wie ihn etwa Snapchat eingeführt hat, lehnte Facebook damals noch ab.

Der Datenskandal rund um die britische Analysefirma Cambridge Analytica könnte Facebook 5 Milliarden US-Dollar kosten, berichtete "Reuters" mitte Juli. Dem Bericht zufolge haben sich Facebook und die US-amerikanische Aufsichtsbehörde FTC (Federal Trade Commission) auf diesen Vergleich geeinigt, wie Sie hier nachlesen können.

Der Vorfall um Cambridge Analytica ereignete sich Anfang 2018. Facebook soll Daten von rund 87 Millionen Nutzern an die Analysefirma weitergegeben haben – ohne deren Wissen. Facebook sieht sich selbst jedoch als Opfer in diesem Datenskandal. Warum, können Sie hier nachlesen.

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