Das Reno 2 im Hands-on

Oppos neues Handy ist am Tag top und in der Nacht nicht so

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Oppo hat mit dem Reno 2 ein Smartphone auf den Markt gebracht, das nur halb so viel kostet wie ein Premium-Handy, allerdings beinahe so viel bietet. Kleine Abstriche müssen Nutzer beim Filmen und Fotografieren im Dunkeln machen. Dafür hat das Gerät einen neuen Modus, der die Nacht zum Tag macht.

Mit dem neuen Smartphone Oppo Reno 2 bietet der chinesische Hersteller viel für wenig. Das Gerät hat so manches Feature, das man sonst an einem Flagship-Modell findet, kostet aber halb so viel wie die Premium-Geräte von Samsung, Huawei und Apple. Besonders die Foto- und Videofunktionen laden zum Ausprobieren ein. Das Reno 2 verfügt über ein Vierfach-Kamerasystem auf der Rückseite. Dieses besteht aus einer 48-Megapixel-Haupt-, einer 13-Megapixel-Teleobjektiv-, einer 2-Megapixel-Mono- und einer 8-Megapixel-Weitwinkelkamera.

Am Tag liefert das Reno 2 farbintensive, qualitativ hochwertige Fotos, auch im Weitwinkelformat. Das Gerät verfügt über einen 5-fach-Hybridzoom und 20-fach-Digitalzoom. Wenn mit einem Stativ fotografiert oder das Handy beim Knipsen ganz still gehalten wird, liefert der 5-fach-Zoom ähnlich gute Ergebnisse wie Oppos im April lanciertes Premium-Modell, das Oppo Reno 5G (Wie sich das Reno 5G im Hands-on geschlagen hat, erfahren Sie hier). Der 20-fach-Zoom am Reno 2 ist, wenn auch verglichen mit anderen Smartphones gut, eher eine Spielerei. Zwar lassen sich damit weit entfernte Objekte immer noch gut erkennen, aber das Bild wirkt schnell unscharf und etwas verrauscht.

Aufgenommen mit dem Oppo Reno 2 im Weitwinkel-, Standardmodus und mit 20-fach-Zoom (v.l., Source: Netzmedien)

Nachtmodi für dunkle und ultradunkle Umgebungen

Bei sehr wenig Licht bietet das Reno 2 den neuen Ultra Dark Mode. Mit diesem lassen sich gemäss Hersteller auch Dinge sichtbar machen, die das blosse Auge vor lauter Dunkelheit nicht mehr erkennt. Der Modus hält, was er verspricht. Zwar leidet die Farbqualität im Ultra Dark Mode etwas und die Fotos erhalten einen Graustich, sonst lässt sich daran nichts bemängeln. Einen Standard-Nachtmodus gibt es ebenfalls. Auch dieser hellt die Bilder auf, allerdings nicht so stark wie der Ultra Dark Mode.

Aufgenommen mit dem Oppo Reno 2 im normalen Nachtmodus und im Ultra Dark Mode (v.l., Source: Netzmedien)

Voraussetzung für beide Modi ist, dass man das Gerät beim Fotografieren möglichst still hält. Um bewegte Objekte im Dunkeln einzufangen, muss man daher zum Pro-Modus greifen. Das ist bei vielen anderen Geräten heutzutage ebenfalls so. Der Profimodus lässt sich auf dem Reno 2 sehr leicht und intuitiv bedienen. Wird der Zoom im Dunkeln verwendet, verlieren die Fotos und Videos um einiges schneller an Qualität als am Tag. Ein Ultra-Makro-Modus ist beim neuen Oppo-Handy ebenfalls mit an Bord. Mit diesem sollen aus nur 2,5 Zentimetern Abstand hochwertige Fotos entstehen. Beim Ausprobieren gelang das nicht. Erst als die Distanz zum Fotoobjekt verdoppelt wurde, entstand ein scharfes Bild.

Aufgenommen mit dem Ultra-Makro-Mode des Oppo Reno 2 mit 5 Zentimetern und mit 2,5 Zentimetern Abstand zur Linse (v.l., Source: Netzmedien)

Der Bokeh-Effekt ist jetzt überall mit dabei

Die Frontkamera ist, wie auch beim Reno 5G, in einem kleinen Flügel - von Oppo als Haifischflosse bezeichnet - versteckt. Wird die Kamera in den Selfie-Modus gestellt, fährt die Haifischflosse inklusive 16-Megapixel-Kamera automatisch aus. Praktisch: Rutscht einem das Gerät aus der Hand, fährt die Kamera automatisch wieder ein, um sich vor Sturzschäden zu schützen. Für etwas Nostalgie-Feeling sorgt das mechanische Surren, das sich jedes Mal bemerkbar macht, wenn die Kamera ein- und ausfährt. Der Selfie-Modus verfügt über so ziemlich jeden möglichen Beauty-Filter und ermöglicht Aufnahmen mit Bokeh-Effekt. Dessen Stärke lässt sich individuell einstellen.

Auch filmen kann man neu mit Bokeh-Effekt. Ausserdem zeigt sich Oppo stolz auf den ebenfalls neuen Bildstabilisator. Ein Ultra-Steady-Modus, der aus einer Kombination aus digitaler und optischer Bildstabilisierung besteht, soll Videoaufnahmen wie mit einer Action Cam erlauben. Beim Ausprobieren war ein klarer Unterschied zwischen normalem Videomodus und Ultra Steady Mode sichtbar. Zweiterer federte Stösse besser ab.

Beide Modi sorgen dafür, dass man im Rennen gefilmte Aufnahmen ansehen kann, ohne dass einem dabei gleich schlecht wird. Allerdings machen sich immer dann, wenn der Stabilisator besonders hart arbeiten muss, starke Ruckler bemerkbar. Beim Filmen kommen drei Mikrofone zum Einsatz. Zoomt der Nutzer bei Videoaufnahmen auf ein Objekt, soll sich auch der davon ausgehende Klang verstärken. Das scheint zu klappen. Allzu gross ist der Lautstärkenunterschied allerdings nicht.

Das Video zeigt, wie sich der Ultra-Steady-Modus schlägt, wenn im Rennen gefilmt wird.

Im Reno 2 ist ein 4000-Milliamperestunden-Akku verbaut. Damit hält das Gerät bei regulärer Nutzung etwa zwei Tage ohne Aufladen durch. Entsperren lässt sich das Handy via Gesichtserkennung, die sehr zuverlässig und vor allem schnell funktioniert, und via Fingerabdruck.

Verwirrung durch Google Music

Ist der Bildschirm im Stand-by-Modus, lassen sich einige Funktionen via Gesten einschalten. Zeichnet der Nutzer ein "O" auf das schwarze Display, aktiviert er damit die Kamera. Mit einem "V" schaltet man die Taschenlampe ein. Beim Musikhören lässt sich ein Track stoppen, indem mit zwei Fingern gleichzeitig parallele Linien auf den Bildschirm gezeichnet werden. Die Gestensteuerung funktioniert einwandfrei, solange auf geräte-eigene Systeme oder eine SD-Karte zugegriffen wird. Hört der Nutzer allerdings Musik über eine App, wie in diesem Fall Google Music, scheint es das Gerät zu verwirren und die Gestensteuerung funktioniert nicht mehr.

Das Design des Oppo Reno 2 ist dem des Reno 5G sehr ähnlich und genauso durchdacht. Das Gerät liegt mit seinem 6,5 Zoll grossen Display, wenn die stylische Glasoberfläche auch relativ rutschig ist, gut in der Hand. Der von Oppo als O-Dot bezeichnete abstehende Punkt auf der Rückseite sorgt dafür, dass das Gerät nicht direkt auf der Rückseite aufliegt. So sollen weder die Kameras noch andere Teile des Geräts Kratzer abbekommen. Die Kameras sind ausserdem komplett in das Gerät integriert und wölben sich nicht, wie es beispielsweise beim iPhone 11 der Fall ist, nach aussen.

Das Reno 2 ist in den Farben Luminous Black und Ocean Blue seit dem 18. Oktober für 499 Franken erhältlich.

Aufgenommen mit dem Oppo Reno 2 im Nachtmodus (Source: Netzmedien)

Fazit

Das Oppo Reno 2 ist ein solides Gerät für alle, die nicht in ein Premium-Smartphone investieren möchten, aber ein Handy mit guter Kameraqualität und modernen Features wollen. Zwar muss man dafür ein paar wenige Abstriche machen, was die Foto- und Videoqualität beim Zoomen und in der Nacht angeht. Ansonsten bietet das Reno 2 viele interessante Funktionen zum Ausprobieren. Ausserdem überlebt es beinahe so lange ohne Aufladen wie die aktuellen Premium-Modelle aus eigenem Hause und von der Konkurrenz. Kurz gesagt: Das Reno 2 ist ein gutes Smartphone, das sein Geld eindeutig wert ist.

Das Reno 2 wurde der Redaktion von Oppo zur Verfügung gestellt.

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