Bloomberg Innovation Index

Die Schweiz ist auf dem Innovations-Siegertreppchen

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von René Jaun und kfi

Laut Bloomberg belegt die Schweiz Platz Drei der innovativste Länder der Welt. Sie folgt hinter Südkorea und Singapur. Gemäss anderen Berechnungen ist die Schweiz gar Innovations-Weltmeisterin.

(Source: siraanamwong / iStock.com)
(Source: siraanamwong / iStock.com)

Die Schweiz ist ein innovatives Land. Zu diesem allgemein gehaltenen Schluss kommen verschiedene Untersuchungen. Aber wie innovativ unser Land genau ist, darüber gehen die Meinungen auseinander.

In der neuesten Ausgabe seines Innovation Index verleiht das Medienunternehmen Bloomberg der Schweiz dieses Jahr die Bronzemedaille. Im Ranking holt unser Land 87,60 Punkte, wie "Startupticker" schreibt. Ganz knapp vor der Schweiz landet demnach Singapur mit 87,76 Punkten, und mit 90,49 Punkten zeichnet Bloomberg Südkorea als innovativstes Land der Welt aus.

Sieben Kriterien

Man produziere den Innovation Index schon seit 2013, schreibt Bloomberg auf seiner Website. In der 1. Ausgabe wurden die USA zum innovativsten Land erklärt. Der aktuelle Sieger Südkorea habe es in sieben der neun bisher veröffentlichten Ausgaben an die Spitze geschafft. Letztes Jahr ging die Goldkrone an Deutschland, welches dieses Jahr auf den 4. Platz abrutschte.

Den Index berechnet Bloomberg anhand sieben gleich gewichteter Kriterien, schreibt "Startupticker". Dazu gehören "Ausgaben für Forschung und Entwicklung", "Fertigungskapazitäten", "Konzentration öffentlicher High-Tech-Unternehmen" sowie "Patent-Aktivitäten". Die Schweiz habe besonders gut in den Kategorien "Forschungs- und Entwicklungsintensität", "Forschungskonzentration" sowie "Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe" abgeschnitten.

Andere sehen Schweiz als Siegerin – und das schon lange

Das Gros der zur Berechnung verwendeten Daten stamme aus der Vor-Corona-Zeit, merkt Bloomberg an. Das Portal zitiert zudem Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Romer, der an der New Yorker Stern School of Business lehrt. "Wir sollten erkennen, dass die verfügbaren Metriken wichtige Dimensionen der Innovation übersehen", regt er an. Die Pandemie habe gezeigt, dass Durchbrüche mitunter mehr mit Politik und Organisation als mit Technologie oder Forschung zusammenhängen. "Die Behörden in Wuhan haben zum ersten Mal gezeigt, dass es möglich ist, innerhalb von ein paar Wochen 10 Millionen Einwohner einer Stadt auf das Coronavirus zu testen. Das war eine sehr wichtige Innovation für die öffentliche Gesundheit", so Romer.

Während die Schweiz gemäss der Bloomberg-Berechnung nur auf dem 3. Platz landet, sehen die Analysten der französischen Business School INSEAD, der Cornell University und der Weltorganisation für Geistiges Eigentum unser Land an der Spitze. Für ihren "Global Innovation Index" berücksichtigen die Institutionen jeweils 80 Kriterien, wie das eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE) schreibt.

Zuletzt wurde dieser Index im Sommer 2020 aktualisiert. Die Schweiz rangiert vor Schweden, den USA und dem Vereinigten Königreich. Im Vergleich zur EU schneide die Schweiz in allen Bereichen überdurchschnittlich ab, fasst das IGE zusammen. Und – noch mehr Lorbeeren für unsere Nation – die Schweiz wurde bereits zum 10. Mal in Folge als innovativstes Land der Welt ausgezeichnet.

Ebenfalls ein gutes Zeugnis in Sachen Innovation erhält das Schweizer E-Government. Dafür mangle es aber an Transparenz, moniert der E-Gov-Monitoringbericht vom vergangenen Dezember.

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