Eyetracking, Gestensteuerung und Co.

Interaktive Displays funktionieren auch ohne Touchscreen

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von Leslie Haeny; jor

Spätestens seit Covid-19 hat wohl niemand mehr Lust, einen Screen anzufassen, auf dem vorher schon viele Finger herumgetippt haben. Dank Technologien wie Gestensteuerung und Blickverfolgung lassen sich interaktive Displays montieren, die ganz ohne Berührung funktionieren.

(Source: Zapp2Photo / shutterstock.com)
(Source: Zapp2Photo / shutterstock.com)

Auf einem Screen herumzutippen, den schon andere berührt haben, war schon vor Covid-19 für viele eher unangenehm. Die Coronakrise hat diesen Trend nochmals verstärkt. Laut "Invidis" gaben rund 80 Prozent der Befragten einer aktuellen Studie an, dass sie Touchscreens für unhygienisch halten. Auch wenn alternative Technologien im Moment noch selten zum Einsatz kommen, könnten sie am Point of Sales oder in Digital-out-of-Home-Installationen schon bald geläufiger werden.

Gestensteuerung

Installationen, die mit Gestensteuerung arbeiten, verfügen häufig über ein Kameramodul, das die Bewegungen des Nutzers oder der Nutzerin aufnimmt und interpretiert. So lässt sich durch Handbewegungen beispielsweise ein Cursor auf dem Screen herumschieben und eine Option auf dem Display auswählen - ganz ohne Berührung. Wie eine solche Installation aussehen kann, sehen Sie im Video:

Gestensteuerung mit Ultraschall

Gestensteuerung funktioniert aber nicht nur über Kameramodule. Auch Ultraschall kommt zur Erkennung der Gesten zum Einsatz. Wie Invidis schreibt, erhalten Nutzerinnen und Nutzer dabei sogar ein haptisches Feedback. Die Luft wird quasi fühlbar. Als Beispiel für eine solche Installation nennt Invidis ein Projekt in einem Londoner Einkaufszentrum. Dort konnten Besucherinnen und Besucher Lego-Modelle per Ultraschallsteuerung zusammenbauen. Die Lego-Kreationen waren auf dem grossen Screen über dem Eingang des Einkaufszentrums zu sehen. Mehr dazu im Video:

Eyetracking / Blickverfolgung

Nicht nur mit den Händen, auch mit den Augen lassen sich Screens steuern. Ein konkretes Praxisbeispiel im Signage-Bereich gibt es hier noch nicht. Bisher wird Eyetracking - auch Blickverfolgung genannt - vor allem zu Marktforschungszwecken eingesetzt, um Beispielsweise zu verstehen, wohin der Blick beim Betrachten einer Website oder eines Screens als erstes wandert und wie lange die Augen des Betrachters oder der Betrachterin auf gewissen Elementen verweilen. Für die Arbeit am heimischen Computer oder im Büro existiert jedoch bereits eine Lösung, wie Sie im Video sehen:

Sprachsteuerung

Was mit Alexa und Co. funktioniert, geht auch mit Digital-Signage-Installationen: die Steuerung per Sprachbefehl. Invidis nennt als Beispiel die Lösung von Intel-Partner Sodaclick. Das Unternehmen biete bereits eine sprachaktivierte interaktive Digital-Signage-Lösung für Selbstbedienungskioske und Drive-Through-System an.

In Zürich gab es kürzlich einen Zwischenfall bei einer digitalen Infotafel. Anstelle von Points of Interest zeigte die Tafel an der Haltestelle Stauffacher Youtube-Videos, Wikipedia-Einträge und Pornos. Mehr dazu erfahren Sie hier.

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