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Mehr Umsatz, Bandbreite und DDoS-Attacken: Das ist iWays Geschäftsjahr 2020

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von Coen Kaat und kfi

Im vergangenen Geschäftsjahr hat iWay sowohl den Umsatz als auch das Umsatzwachstum gesteigert. Der Zürcher Internet Service Provider musste sich 2020 jedoch auch mit der Abwehr von DDoS-Attacken befassen.

Markus Vetterli, Geschäftsführer von iWay. (Source: zVg)
Markus Vetterli, Geschäftsführer von iWay. (Source: zVg)

Der Zürcher Internet Service Provider (ISP) iWay hat 2020 den Umsatz auf 34,5 Millionen Franken gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Wachstum von 13,3 Prozent. Somit stieg also auch das Umsatzwachstum um etwa einen Prozentpunkt, wie das Unternehmen mitteilt. Den grössten Teil des Umsatzes (59 Prozent) generierte der Geschäftsbereich Internet Access. Der Bereich wuchs um 18,5 Prozent auf 19,8 Millionen Franken.

Weitere 25 Prozent des Umsatzes (8,3 Millionen Franken) erwirtschaftete iWay mit Application Hosting – also mit Internet-Telefonie (VoIP) und TV-Services, wie iWay-Geschäftsführer Markus Vetterli an einer Pressekonferenz erklärte. Hier stieg der Umsatz um 16,1 Prozent im Jahresvergleich.

In den übrigen Bereichen lag iWays Umsatz 2020 knapp drei Prozent unter dem Vergleichswert im Vorjahr. Das habe aber nicht damit zu tun, dass sich das Geschäft in dem Bereich rückläufig entwickle. Stattdessen liege es an Bereinigungen aufgrund früherer Fusionen, sagte Vetterli.

Vetterli trat die Stelle als Geschäftsführer übrigens im vergangenen Januar an, wie Sie hier nachlesen können. Er übernahm die Funktion von Matthias Oswald. Gemeinsam hatten sie den ISP vor über 25 Jahren gegründet. Oswald ist aktuell noch im Verwaltungsrat von iWay. Und wenn Sie wissen wollen, welche CD Vetterli mal gekauft hat, von der nie jemand etwas erfahren darf, finden Sie die Antwort hier.

Direktgeschäft wächst stärker als Partnergeschäft

Sein Wachstum verdankt iWay primär dem Direktgeschäft. Der Umsatz stieg um fast 25 Prozent auf 16,9 Millionen Franken im vergangenen Jahr. Über das Partnernetzwerk erwirtschaftete iWay 2020 über 17,6 Millionen Franken – ein Plus von 4 Prozent. Der Anteil des Partnergeschäfts am Gesamtumsatz ging daher leicht zurück von 56 Prozent in 2019 auf 51 Prozent in 2020.

Am bestehenden Drei-Säulen-Modell – B2C, B2B und das Partnergeschäft - will der ISP festhalten, wie Francesco Caiafa, Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung bei iWay, sagte. Insgesamt bedient iWay – direkt und über die 475 Partner – etwa 29'000 Kundinnen und Kunden.

Francesco Caiafa, Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung bei iWay. (Source: zVg)

Die Anzahl TV-Abos stieg um 56,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3940. "Vermutlich bringen wir in diesem Jahr noch eine neue Version, TV 3.0, auf den Markt", sagte Vetterli. Die Kundschaft auf dem Markt sei allerdings sehr wechselfreudig und es zeigten sich grosse Unterschiede bei den Generationen. Um interessante Preise anbieten zu können, müsse man eine gewisse Grösse haben.

Für das laufende Geschäftsjahr 2021 rechnet iWay mit einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Dies führt der ISP auf den steigenden Preisdruck und auf gewisse negative Effekte nach der Pandemie zurück. Während 2020 viele Kundinnen und Kunden neue Internetanschlüsse erwarben, um etwa Homeschooling während dem Lockdown zu ermöglichen, wird es 2021 gemäss Vetterli wohl eher zu einer Konsolidierung kommen.

DDoS-Abwehr automatisiert

Während der Pressekonferenz sprach CTO Matthias Cramer auch das Thema Sicherheit an. Insbesondere DDoS-Attacken hätten den ISP in den vergangenen 12 Monaten stark beschäftigt. Bei derartigen Cyberangriffen wird eine Website oder ein Onlinedienst mit so vielen Anfragen überhäuft, dass sie unter der Last zusammenbricht.

Matthias Cramer, CTO von iWay. (Source: zVg)

Wie Cramer erklärt, haben Unbekannte versucht, iWay zu erpressen. Der ISP solle 10 Bitcoins (aktuell fast 530'000 Franken) zahlen, andernfalls würde eine DDoS-Attacke folgen. "Mit dem Erpresserbrief kam auch ein kurzer DDoS-Angriff, um zu zeigen, dass sie es ernst meinen", sagte Cramer. "Wir sind natürlich nicht darauf eingegangen."

Diese erste Attacke konnte mit der damals noch manuellen Mitigationslösung abgewehrt werden. Die Kunden hätten davon wohl nur wenig mitgekriegt. Der Vorfall habe iWay aber veranlasst, die DDoS-Abwehr zu automatisieren, um die Auswirkungen auf die Kundschaft weiter zu minimieren.

Dieses Jahr sei eine zweite Droh-E-Mail gekommen und kurz darauf auch eine weitere DDoS-Attacke. "Unsere vollautomatische Mitigation hatte das Problem in weniger als einer Minute gelöst", sagte Cramer. "Unsere Kunden merkten nichts davon."

Mehr Speed, tiefere Kosten

Die iWay-Kunden können zudem seit dem 1. April für weniger Geld schneller surfen. "Wir erhöhen ab sofort die Bandbreiten bei den Produkten und senken Abo-Preise", sagt Vetterli. "Unsere Kunden erhalten also mehr Leistung zum selben oder niedrigeren Preis."

Ein Abo mit 1000 Megabit pro Sekunde Up- und Download-Geschwindigkeit kostet neu noch 59 Franken im Monat. Für 10-Gigabit-pro-Sekunde zahlen Kunden neu noch 79 statt 99 Franken. In Bern liegt der Preis sogar noch tiefer bei 69 Franken monatlich. Die Preise seien nicht zeitlich begrenzt und würden für Neu- und Bestandskunden gelten.

Für Firmenkunden führte iWay zwei neue Angebote ein, um die Telefonie an Microsofts Kommunikationslösung Teams anzubinden. Für kleinere Unternehmen mit einfacheren Anforderungen erfolge die Anbindung über einen von iWay gehosteten Session Border Controller. Für Unternehmen mit komplexeren Bedürfnissen biete VPBX neben der Anbindung an Microsoft Teams auch eine Auswahl an PBX-Funktionalitäten und mehr Flexibilität.

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