Mobile Shopping im Trend

Die Schweiz kauft zunehmend online ein

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von Maximilian Schenner und jor

Moneyland hat die beliebtesten Einkaufskanäle der Schweizerinnen und Schweizer untersucht. Je nach Produkt gibt es grosse Unterschiede, insgesamt hat der E-Commerce von Corona profitiert. Junge Menschen kaufen besonders gerne mit dem Smartphone ein.

(Source: topntp26 / Freepik)
(Source: topntp26 / Freepik)

Der Vergleichsdienst Moneyland hat untersucht, welche Einkaufskanäle die Schweizerinnen und Schweizer nutzen. Im Rahmen einer Umfrage mussten die Teilnehmenden angeben, ob sie ein bestimmtes Produkt am ehesten mit dem Desktop-Computer, mobil via Smartphone, mobil via Tablet, direkt im Laden, über einen Makler oder per Telefon kaufen würden. Auch Mehrfachnennungen waren möglich. Abhängig vom Produkt gibt es zwar grosse Unterschiede, insgesamt hat der Onlinehandel aber von der Pandemie profitiert. Das zeigen auch die Umsatzzahlen diverser Schweizer E-Commerce-Anbieter aus dem Coronajahr 2020.

Schweizer kaufen Lebensmittel weiter im Laden

Viele Produkte kaufen Schweizerinnen und Schweizer weiterhin direkt im Laden, vor allem Lebensmittel (96 Prozent). 18 Prozent der Befragten gaben allerdings an, mittlerweile auch online Lebensmittel zu bestellen. Ebenfalls im Laden kaufen die Schweizerinnen und Schweizer Brillen (94 Prozent), Möbel (91), Autos (90), Velos (90), Motorräder (87), Kosmetik (87), Schuhe (86) und Geschenke (84).

80 Prozent der Befragten gaben an, Elektrogeräte im Laden zu kaufen, 56 Prozent shoppen hierfür online. Computer gehen bei 69 Prozent im Geschäft über den Tresen, bei 52 Prozent digital. Software kaufen die Schweizerinnen und Schweizer hingegen vorzugsweise im Internet (75 Prozent, 38 Prozent im Laden). Ebenfalls 80 Prozent der Befragten kaufen Kleider im Geschäft, immerhin 59 Prozent nutzen hierfür den E-Commerce. Gleichauf sind Internet und Läden beim Kauf von Büchern mit jeweils 69 Prozent.

Insgesamt steige die Zahl der Onlinekäufe über alle Produktkategorien hinweg. "Der Trend der Digitalisierung beim Einkaufen wird sich auch in der Schweiz fortsetzen", sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland.

Internet statt Reisebüro

Auch wenn es ums Reisen geht, greifen die Schweizerinnen und Schweizer gerne zu Computer oder Smartphone.

86 Prozent der Befragten gaben an, Reisen online zu buchen. Den Ergebnissen zufolge nutzen dafür 72 Prozent den Computer, 25 Prozent das Smartphone und 18 Prozent das Tablet. Bei Flügen ist das Internet ebenfalls der dominante Kaufkanal: 88 Prozent gaben an, Flüge online zu buchen. 73 Prozent kaufen Flugtickets mit dem Computer, 24 Prozent via Smartphone und 19 Prozent via Tablet. Die Zahl der Flüge aus geschäftlichen Gründen soll nach der Pandemie übrigens stark abnehmen - zumindest gemäss einer Studie der Universität St. Gallen, wie Sie hier lesen können.

Auch Zugtickets kaufen die Schweizerinnen und Schweizer am liebsten übers Internet (82 Prozent). 36 Prozent kaufen Zugtickets mit dem Desktop-PC, 12 Prozent via Tablet. Besonders grosser Beliebtheit erfreut sich der Ticketkauf per Smartphone mit 55 Prozent. "Der Grund dürfte in erster Linie die SBB-App sein, die sehr häufig genutzt wird", erklärt Noé Stemmer, Analyst bei Moneyland.

Handy bei der Jugend beliebt

Bei jungen Menschen (18 bis 25 Jahre) ist das Handy bereits der beliebteste Kaufkanal. Als Beispiel führt Moneyland den Kauf von Flugreisen an: 36 Prozent der 18- bis 25-Jährigen buchen Flüge via Smartphone. Bei den 26- bis 49-Jährigen sind es 31 Prozent, bei den 50- bis 74-Jährigen nur 11 Prozent. "Es ist eine Frage der Zeit, bis das Smartphone den Desktop-Computer zu Hause als wichtigstes Internet-Einkaufsgerät ablösen wird", sagt Benjamin Manz von Moneyland.

Handy-Abos werden bereits von 55 Prozent im Internet gekauft, 51 Prozent gehen dafür in den Shop. Internet-Abos werden noch häufiger online gekauft (66 Prozent), nur 37 Prozent suchen dafür eine Filiale auf.

Im vergangenen Jahr machten B2C-Onlinehändler in der Schweiz, Österreich und Deutschland zusammen über 100 Milliarden Euro Umsatz. Das entspricht einem Onlinekonsum pro Kopf von rund 1000 Euro. Das ist mehr als beispielsweise in Frankreich, wo der Pro-Kopf-Konsum bei 700 Euro liegt, wie der E-Commerce-Berater Carpathia feststellt.

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