Smart Energy Party 2021

Wettkampfsport, KI und Kontorsion

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von Joël Orizet und lha

Zwei Spitzensportlerinnen, eine Mathematikerin mit Faible für künstliche Intelligenz und eine Kontorsionistin - das stand auf dem Programm der Smart Energy Party 2021. Das Wichtigste lief jedoch abseits der Bühne: Networking unter Branchenvertretern und Politikern.

Gastgeber Kurt Lüscher. (Source: Zvonimir Pisonic)
Gastgeber Kurt Lüscher. (Source: Zvonimir Pisonic)

Die Smart Energy Party ist zum achten Mal über die Bühne gegangen. In der Umweltarena in Spreitenbach trafen sich 1000 Gäste aus der Schweizer Energie-, Gebäudetechnik- und ICT-Branche sowie aus Politik und Wissenschaft - darunter besonders viele Prominente, wie Gastgeber Kurt Lüscher zur Begrüssung betonte.

Auf der Bühne las Lüscher denn auch einige Namen von der Gästeliste ab: Empa-Direktor Gian-Luca Bona war da, HPE-Schweiz-Chef Jens Brandes, "Nebelspalter"-Chefredaktor Markus Somm, Grünen-Präsident Balthasar Glättli und knapp zwei Dutzend weitere Parlamentarierinnen und Parlamentarier. "Wer energiepolitische Gespräche sucht, kann sich gerne an sie wenden", sagte Lüscher.

Moderator Stefan Büsser (l.) und Gastgeber Kurt Lüscher. (Source: Zvonimir Pisonic)

Mehr Energie als die Energieerzeuger im Raum

Durch den Abend moderierte Comedian Stefan Büsser. Zum Auftakt interviewte er zwei junge Schweizer Olympionikinnen: die Hürdenläuferin Ditaji Kambundji und die Stabhochspringerin Angelica Moser. "Die beiden haben mehr Energie als so mancher Anbieter hier im Raum", sagte Büsser.

Kambundji und Moser hatten, wie sie sagten, ein durchzogenes Jahr mit Verletzungen, Rückschlägen und Enttäuschungen hinter sich - jetzt gehe es aber wieder aufwärts für die beiden. Was ist für eine Profisportlerin die wichtigste Eigenschaft? Spass, Freude und Zielstrebigkeit, sagte Kambundji. Es sei aber auch wichtig, immer wieder an Grenzen zu stossen, sich innerhalb von Teams gegenseitig zu motivieren und sich so jedes Mal aufs Neue wieder aufzurappeln, ergänzte Moser.

Die Spitzensportlerinnen Angelica Moser (l.) und Ditaji Kambundji. (Source: Zvonimir Pisonic)

Wundervariable KI

Die Keynote des Abends hielt Dalith Steiger. Sie ist Mathematikerin, Mitgründerin des Zürcher Start-ups Swisscognitive, KI-Beraterin und Profi-Rednerin. "While talkers talk, builders build" - das sei ihr Lebensmotto, das auch wichtig für die Schweiz sei. "Technologie treibt den Schweizer Wirtschaftsplatz an“, sagte sie und fuhr fort: "Wer Champion sein will, betreibt Innovation."

Mathematisch gesprochen hätte man früher noch sagen können: mehr Menschen = mehr Kreativität = mehr Innovation. Doch heute sei die Gleichung eine ganz andere, nämlich: Mensch + KI = noch mehr Innovation. "AI beschleunigt unsere Innovationszyklen", sagte Steiger. Und das maschinelle Lernen werde auch die Energiebranche umkrempeln, wobei: KI braucht Energie und vice versa.

Dalith Steiger, Mitgründerin von Swisscognitive. (Source: Zvonimir Pisonic)

Wo steht die Schweiz im internationalen Vergleich? "Wir können uns ein Kränzchen binden", sagte Steiger. In puncto Ausbildung gehöre die Schweiz schon heute zu den Besten der Welt - bezüglich Infrastruktur erst recht, was natürlich nicht von ungefähr komme. "Ohne euch läuft nichts", sagte Steiger zum Publikum. Dennoch dürfe man sich nicht mit dem heutigen Weltklassestatus begnügen. Die Devise lautet: Weitermachen und weiter investieren, um weiterzukommen. "Wir können die Schweiz zu den top fünf AI Hubs machen."

Showeinlagen gab es von der Bühnenpoetin Patti Basler, die zusammen mit Pianist Philippe Kuhn ein "Instant-Protokoll" und satirische Gesangseinlagen zum Besten gab.

Patti Basler und Philippe Kuhn beim instrumental untermalten "Instant-Protokoll". (Source: Zvonimir Pisonic)

Ebenfalls für Unterhaltung sorgte eine Vorführung von Nina Burri. Sie ist Tänzerin, Schauspielerin und Kontorsionistin - besser bekannt als Schlangenmensch. Kontorsion heisst die Kunst der Akrobatik, bei der man seinen Körper in alle möglichen Richtungen verdreht und dabei trotzdem elegant rüberkommt.

Kontorsionistin Nina Burri während der Showeinlage. (Source: Zvonimir Pisonic)

Das Datum für die nächstjährige Smart Energy Party steht bereits fest. Sie soll am 27. Oktober 2022 über die Bühne gehen, erneut in der Umweltarena in Spreitenbach.

An der siebten Ausgabe des Netzwerk-Events referierte übrigens der Ökonom und Kriegsreporter Kurt Pelda. Er berichtete in Wort und Bild von seinen Erlebnissen in Afghanistan und Syrien. Hier können Sie den Bericht zur Smart Energy Party 2019 nachlesen.

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