Nach Cyberattacke

Update: Ransomware-Bande Hive verlangt hohes Lösegeld von Media Markt

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von Nadja Baumgartner und jor

Nach dem Cyberangriff auf Media Markt fordern die unbekannten Kriminellen hohes Lösegeld. Angeblich hat die Ransomware-Gruppe Hive die Server der Handelsgruppe verschlüsselt.

(Source: Mediamarkt)
(Source: Mediamarkt)

Update vom 10.11.2021: Die Ransomware-Gruppe Hive hat sich dazu bekannt, hinter dem Cyberangriff gegen die Handelsgruppe Media Markt und Saturn zu stehen. Die Gruppe forderte zunächst 240 Millionen US-Dollar Lösegeld, wie "Bleepingcomputer.com" berichtet. Nun sei die Lösegeldforderung jedoch reduziert worden: Die Angreifer verlangen nun angeblich 50 Millionen US-Dollar, wie das niederländische Nachrichtenportal "rtlnieuws.nl" berichtet.

Die Handelsgruppe sah sich gemäss "Bleepingcomputer" gezwungen, IT-Systeme abzuschalten und den Geschäftsbetrieb in den Niederlanden und in Deutschland zeitweise zu unterbrechen. Media Markt könne in manchen europäischen Geschäften auch keine Kreditkarten an den Kassen akzeptieren oder Quittungen drucken. Zudem seien Rücksendungen verhindert, da frühere Einkäufe nicht nachgeschlagen werden können.

Zurzeit ist unklar, ob Hive die Daten vor der Verschlüsselung gestohlen und kopiert hat. Die Ransomware-Gruppe ist allerdings dafür bekannt, Dateien zu erbeuten und sie auf ihrer Datenleckseite "Hiveleaks" zu veröffentlicht, wenn das Lösegeld nicht gezahlt wird.

Die Ransomware-Gruppe Hive tritt erst seit Juni 2021 in Erscheinung und ihre Phising-Kampagnen mit verschiedenen Malwares sind bereits geläufig. Wenn sie sich Admin-Zugriff auf einen Windows-Domänencontroller beschaffen konnten, verbreiten sie ihre Ransomware im ganzen Netzwerk, um Daten und Dateien zu verschlüsseln.

Originalmeldung vom 09.11.2021: Cyberangriff auf Media Markt und Saturn legt 3100 Server lahm

Cyberkriminelle haben Media Markt und Saturn mit einer Ransomware angegriffen. Betroffen seien alle Landesorganisationen der beiden Elektronikhandelsketten der Ceconomy-Holding. "Das Unternehmen hat die zuständigen Behörden umgehend informiert und arbeitet mit Hochdruck daran, die Systeme zu identifizieren und entstandene Schäden schnellstmöglich zu beheben", teilt Media Markt auf Anfrage mit.

In den stationären Märkten seien manche Dienstleistungen und Services momentan nur eingeschränkt verfügbar. Zudem sind laut dem Nachrichtenportal "Heise.de" 3100 Server sowie Kassen- und Warenwirtschaftssysteme der Filialen betroffen.

Man arbeite daran, "so schnell wie möglich wieder sämtliche Services uneingeschränkt zur Verfügung stellen zu können", sagt Zeco. Die Online-Shops von Media Markt und Saturn sind weiterhin online, die Läden bleiben offen und im Verkauf ändert sich ebenfalls nichts, wie "Heise.de" weiter berichtet.

Übrigens: Um genau solche Angriffe zu verhindern, will die UBS ein neues Forschungszentrum in Israel eröffnen. Bis zu 100 neue Arbeitsplätze soll es geben. Hier können Sie mehr darüber lesen.

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