Bis in vier Jahren

Swisscom baut an einem zweiten Kernnetz

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von René Jaun und cwa

Mit einem zweiten Kernnetz will Swisscom ihre komplexen Netzlandschaften vereinfachen und für mehr Stabilität sorgen. Die Idee dazu hatte der Telko schon 2019. Das Grossprojekt soll in drei bis vier Jahren fertig sein.

(Source: Tobias Kaltenbach / Fotolia.com)
(Source: Tobias Kaltenbach / Fotolia.com)

Schon seit 2020 baut Swiscom an einem zweiten Kernnetz. Dies berichtet die "NZZ am Sonntag" (Paywall), und beruft sich dabei auf Christoph Aeschlimann. Der jetzige Leiter des Bereichs Infrastruktur, Netz und IT und künftige CEO des Telkos erklärt gegenüber der Zeitung, Swiscom wolle mit diesem Schritt die historisch gewachsenen und komplexen Netzlandschaften radikal vereinfachen.

Diese historisch gewachsene Komplexität der Netze sei der Hauptgrund für eine Reihe von Pannen, die den Telko im Jahr 2020 ereilten. Die Idee, dieses Problem mit einem zweiten Backbone zu lösen, habe Swisscom jedoch schon vor dieser Pannenserie formuliert, stellt Aeschlimann gegenüber der NZZ am Sonntag klar. Während seiner Meinung nach alle Telekomfirmen mit komplexen Netzlandschaften kämpfen, sagt er zu der von Swisscom verfolgten Lösung: "Meines Wissens hat es bisher noch kein anderes Unternehmen in der Branche so konsequent angepackt, wie wir das jetzt machen." Bildlich bezeichnet er das Grossprojekt als "Erneuerung des 'Fundaments unseres Hauses'".

Laut dem Bericht werden im Kernnetz alle Datenströme der Nutzerinnen und Nutzer gebündelt. Laut Aeschlimann ist das heutige Kernnetz redundant aufgebaut. Das zweite Kernnetz bringe zusätzliche Sicherheit und mache das Netz insgesamt noch stabiler.

Das Projekt soll laut Aeschlimann in drei bis vier Jahren fertiggestellt sein. Wie viel es kostet, weist Swisscom nicht separat aus. Man investiere jedes Jahr 1,6 bis 1,7 Milliarden Franken in die Schweizer Netz- und IT-Infrastruktur.

Vergangene Woche präsentierte Swisscom aktuelle Geschäftszahlen. Das Unternehmen schloss das Geschäftsjahr 2021 mit einem leichten Plus in Umsatz und Gewinn ab. Im Schweizer Kerngeschäft sowie bei Telekommunikationsdiensten für Geschäftskunden verzeichnet der Telko einen Umsatzrückgang, wie Sie hier lesen können.

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