Tool zur Produktivitätsmessung

Microsoft ersetzt umstrittenen "Productivity Score" durch "Adoption Score"

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: René Jaun

Das von Datenschützern kritisierte Microsoft-Tool "Productivity Score" heisst künftig "Adoption Score". Mit dem neuen Namen erhält es auch neue Funktionen.

Neben vielen anderen Indikatoren zeigt der "Adoption Score"; in Microsoft 365 die Anzahl der Video-Teambesprechungen. (Source: Microsoft)
Neben vielen anderen Indikatoren zeigt der "Adoption Score"; in Microsoft 365 die Anzahl der Video-Teambesprechungen. (Source: Microsoft)

Der "Productivity Score" von Microsoft hat sich nicht lange gehalten. Wie das Redmonder Unternehmen mitteilt, wird das in Microsoft 365 integrierte Tool schrittweise durch den "Adoption Score" ersetzt. Laut der Ankündigung handelt es sich dabei um "eine Reihe von Messungen und Tools für Microsoft-365-Administratoren und IT-Manager, die die täglichen Erfahrungen ihrer Mitarbeiter verbessern und Organisationen dabei helfen sollen, das Beste aus ihrer Investition in Microsoft 365 zu machen".

Vorgänger heftig kritisiert

Zur Erinnerung: Der Ende 2020 eingeführte "Productivity Score" hatte zahlreiche Kritiker auf den Plan gerufen. In der Folge sah sich Microsoft zu einer raschen Kurskorrektur gezwungen. Dabei bemühte sich das Unternehmen darum, dass das Tool nicht zur Überwachung einzelner Angestellter zum Einsatz kommt.

Auch in der Ankündigung des "Adoption Score" betont Microsoft, man engagiere sich kontinuierlich für den Schutz der Benutzerdaten. "Dies bedeutet, dass niemand in der Organisation eines Kunden den Adoption Score verwenden kann, um Zugang zu Daten darüber zu erhalten, wie ein einzelner Benutzer die Anwendungen und Dienste von Microsoft 365 nutzt".

Indikatoren und Empfehlungen

Konkret soll der "Adoption Score" ein genaueres Bild davon vermitteln, wie die Mitarbeitenden Microsoft 365 nutzen. Auf der Grundlage anonymisierter Daten liefert das Tool nicht nur Indikatoren für die Nutzung der Kollaborationssuite, sondern auch Hinweise, wie sich Produktivität und Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer verbessern liessen, heisst es in der Dokumentation von Microsoft. Weiter liefert der "Adoption Score" Handlungsempfehlungen, um die Nutzung von Microsoft 365 zu optimieren.

Im Hinblick auf die Mitarbeitererfahrung quantifiziert das Tool insbesondere, was als Best Practices gilt. Zum Beispiel der Anteil der Teamsitzungen, bei denen Video verwendet wird oder nicht. Microsoft nennt auch das Beispiel, dass Dokumente über die Cloud statt per E-Mail geteilt werden.

Weiter informiert der "Adoption Score über den Anteil Mitarbeitender, die Office-Dokumente erstellen, lesen oder gemeinsam bearbeiten. Bei "Onedrive" und "Sharepoint" erfährt der Administrator etwa, wie viele Mitarbeitende ihre Dokumente online speichern, damit sie direkt für die Zusammenarbeit in Echtzeit genutzt werden können. Schliesslich beinhaltet der "Adoption Score" auch eine eher technische Analyse der Arbeitsumgebung, in der Office 365 zum Einsatz kommt.

Neue Funktion "Time Trend"

Mit der Namensänderung zu "Adoption Score" bietet das Tool auch einige ganz neue Funktionen. "Time Trend" ist eine davon. Sie zeigt Trends aus den Ereignissen der letzten 180 Tage im gesamten Unternehmen auf. Die Analyse gibt es in Kategorien wie kollaboratives Arbeiten, Besprechungen, Teamarbeit, Mobilität oder Kommunikation. Der Administrator soll beispielsweise nachvollziehen können, wie sich die Antwortrate auf E-Mails mit @mentions über einen bestimmten Zeitraum entwickelt hat.

Übrigens: Anlässlich seiner Hausmesse Inspire 2022 hat Microsoft neue Funktionen für die hybride Arbeitswelt vorgestellt. Mehr dazu erfahren Sie hier.

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