Digital Summit in Vaduz

Liechtenstein auf dem Weg zum E-Government

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von Joël Orizet und kfi

"Transformation gestalten": Diesem Motto hat sich die fünfte Ausgabe des Digital Summit in Vaduz verschrieben. Zur Diskussion standen die E-Government-Strategie Liechtensteins und der Stand der Digitalisierung in der Schweiz.

Ringier-CEO und Digitalswitzerland-Gründer Marc Walder am Digital Summit 2022 in Vaduz. (Source: zVg)
Ringier-CEO und Digitalswitzerland-Gründer Marc Walder am Digital Summit 2022 in Vaduz. (Source: zVg)

Der Digital Summit ist eines der Aushängeschilder der Standortinitiative "digital-liechtenstein.li". An der fünften Ausgabe der Konferenz sprachen Referentinnen und Referenten aus vier Ländern darüber, wie man den Staat und die Wirtschaft auf dem Weg in die digitale Zukunft unterstützen kann, wie die Veranstalter mitteilen. Der Anlass stand unter dem Motto: "Transformation gestalten".

Nach der Begrüssung durch Liechtensteins Regierungschef-Stellvertreterin und Wirtschaftsministerin Sabine Monauni erläuterte Martin Matt, Leiter des Amts für Informatik, die E-Government-Strategie Liechtensteins. Die elektronische Identität bilde die Grundlage für zahlreiche digitale Dienstleistungen und Funktionen. Matt kündigte der Mitteilung zufolge an, dass ab 2023 auch Vertreter von Unternehmen staatliche E-Government-Dienstleistungen nutzen können.

Von Deutschland bewundert

Deutschlands Weg in die digitale Zukunft zeigte Gertrud Husch auf. Die Abteilungsleiterin für digitale Konnektivität im Bundesministerium für Digitales und Verkehr sagte, leistungsfähige Infrastrukturen seien wichtige Triebfedern für die wirtschaftliche Entwicklung. Im Rahmen der sogenannten Gigabitstrategie will Deutschland dementsprechend Investitionen in die digitale Infrastruktur fördern. So will man bis 2030 alle Haushalte und Unternehmen an das Glasfasernetz anschliessen. Wie es in der Mitteilung heisst, erwähnte die Regierungsvertreterin "mit einer gewissen Bewunderung", dass Liechtenstein schon heute flächendeckend Glasfaser für schnelle Internetverbindungen im Einsatz habe.

Anschliessend diskutierte Moderatorin Sunnie Groeneveld mit Ringier-CEO und Digitalswitzerland-Gründer Marc Walder über den Stand der Digitalisierung in der Schweiz. Er plädierte für mehr Offenheit und Mut gegenüber den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Und laut Mitteilung lobte er Liechtenstein für den engen Schulterschluss von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, um den digitalen Wandel zu meistern.

Taavi Kotka, der ehemalige Chief Information Officer der estnischen Regierung, habe Liechtenstein und die Schweiz dazu ermuntert, ihre Anstrengungen weiter voranzutreiben: "Euch geht es hervorragend. Die Frage ist aber: Wie lange noch? Der Wettbewerbsvorteil eines Landes nimmt ab, wenn es sich nicht digitalisiert. Liechtenstein und die Schweiz müssen in die Zukunft investieren, um ihren Vorsprung nicht zu verlieren."

Taavi Kotka, ehemals CIO der estnischen Regierung. (Source: zVg)

Made in Liechtenstein

Ausgewählte Mitgliedsfirmen der Standortinitiative "digital-liechtenstein.li" zeigten anschliessend auf, wie sie die Digitalisierung anpacken. Hilti erleichtere die Arbeit auf der Baustelle mit dem Roboter Jaibot, die Weisse Arena Gruppe vernetze das Skigebiet in Flums-Laax mit einer App und die Dr. Risch Gruppe unterstütze die Früherkennung einer Covid-Erkrankung mit einem sensorischen Armband, heisst es in der Mitteilung weiter.

Den Schlusspunkt setzte Nele Kreyssig. Die Speakerin und Beraterin referierte über das Thema New Work. Sie habe das Publikum mit auf die Reise in die neue Arbeitswelt genommen und aufgezeigt, wie moderne Führung und Zusammenarbeit im digitalen Wandel gelingt.

An der letztjährigen Ausgabe des Digital Summit präsentierte übrigens Eugene Kaspersky, der Gründer und CEO des gleichnamigen russischen Cybersecurity-Anbieters, seine Idee einer "immunen IT". Lesen Sie hier mehr dazu.

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