"Switzerland's Digital DNA"

Digitalisierung: Schweizer Bevölkerung bleibt skeptisch

Uhr
von Yannick Züllig und jor

Die Schweizer Bevölkerung sieht die Digitalisierung überwiegend als Chance für das Land. Doch noch immer fühlt sich mehr als ein Fünftel aller Menschen hierzulande nicht in der Lage, mit dem Tempo des technologischen Fortschritts mitzuhalten.

(Source: Elionas2 / Pixabay)
(Source: Elionas2 / Pixabay)

Dreiviertel der Bevölkerung sehen Internet und Technologie als eine Chance für die Schweiz. Doch etwas mehr als ein Fünftel sieht sich nicht in der Lage, mit dem technologischen Fortschritt mitzuhalten. Zu diesem Schluss kommt Strategieberater Oliver Wyman in der sechsten Ausgabe der Onlinebefragung "Switzerland's Digital DNA", die in Zusammenarbeit mit Digitalswitzerland veröffentlicht wurde.

Den grössten Aufholbedarf in Sachen digitale Kompetenzen sehen die Befragten in der Weiterentwicklung technologischer Skills wie Programmieren (44 Prozent) und der Nutzung neuer Technologien wie Smartphones oder VR-Brillen (18 Prozent).

Banker und Ältere sehen wenig Aufholbedarf

Während die jüngeren Generationen eher das Gefühl haben, dass sie noch etwas dazuzulernen haben, findet die Gruppe der über 70-jährigen am ehesten, dass sie ausgelernt hat. 36 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe denken, dass sie in puncto digitale Fitness keinen Aufholbedarf haben.

Doch nicht nur das Alter ist ausschlaggebend für die empfundene digitale Fitness. Während 15 Prozent der Bankangestellten sich in dieser Hinsicht als nicht fähig einstufen, glauben 29 Prozent im Gesundheits- und Sozialwesen, dass ihre Kompetenzen nicht ausreichen. Am selbstkritischsten beurteilen Berufstätige im Gross- und Detailhandel (30 Prozent) sowie Kräfte in Hotellerie und Gastronomie (36 Prozent) ihre mangelnde Digitalkompetenz.

Gesundheitseinrichtungen geniessen Vertrauen

Bei der Weitergabe von Daten spricht die Bevölkerung nicht allen Institutionen gleich viel Vertrauen zu. Am wenigsten vertrauen die Schweizerinnen und Schweizer grossen Tech-Firmen. Nur 29 Prozent der Befragten geben diesen mit gutem Gefühl ihre Daten weiter.

Am anderen Ende der Skala stehen Gesundheitsinstitutionen wie Spitäler, Ärzte und Krankenkassen. 68 Prozent der Befragten vertrauen diesen Dienstleistern. Banken (64 Prozent) und Universitäten (61 Prozent) geniessen in Sachen Datenweitergabe mehr Vertrauen als die Regierung und öffentliche Ämter (53 Prozent).

Bewusstsein für Cyberrisken steigt

Einher mit der Bereitschaft, Daten preiszugeben, steigt das Bewusstsein für Cyber-Risiken. 74 Prozent aller Befragten glauben, dass Internet und Technologien zu einem Anstieg von Cyber-Kriminalität führen. 30 Prozent der Befragten waren nach eigenen Angaben schon Opfer eines Cyberverbrechens. "Auch wenn die Angst vor solchen Attacken konstant hoch ist, wächst doch die Bereitschaft, die eigenen Daten an Dritte weiterzugeben und Dienste zu nutzen", sagt Oliver-Wyman-Partner Nordal Cavadini. Was man als Paradox bewerten könnte, deutet Cavadini pragmatisch: Der empfundene Nutzen übertreffe das empfundene Risiko.

Präsentiert wurde diese Studie übrigens im Rahmen der Schweizer Digitaltage, welche noch bis Ende Oktober durch die Schweiz ziehen. Was die Besucher sonst noch an dieser Veranstaltung erwartet, lesen Sie hier.

Webcode
DPF8_270432