BFE-Studie

Elektrogeräte in Schweizer Haushalten werden immer mehr und brauchen immer weniger Strom

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von René Jaun und aob

In der Schweiz gibt es heute 40 Prozent mehr Elektronikgeräte als vor 20 Jahren. Während die Anzahl Geräte stieg, sank jedoch deren Gesamtenergieverbrauch. Besonders IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte arbeiten heute deutlich energieeffizienter.

(Source: PopTika / Shutterstock.com)
(Source: PopTika / Shutterstock.com)

Die in der Schweiz genutzten Elektrogeräte werden bezüglich ihres Strombedarfs immer effizienter. Dies geht aus einer Studie des Bundesamtes für Energie (BFE) hervor, welche sich wiederum auf Daten vom Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) und vom Schweizerischen Wirtschaftsverband der Informations-, Kommunikations-, und Organisationstechnik (Swico) stützt. Demnach waren in der Schweiz im Jahr 2021 49,3 Millionen Haushaltgrossgeräte, IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte in Gebrauch - 41,2 Prozent mehr als die im Jahr 2002 errechneten 34,9 Millionen. Diese Geräte verbrauchten 2021 zusammen 6,5 Terawattstunden Strom (11,2 Prozent des schweizerischen Stromendverbrauchs). Das sind 1,3 Terawattstunden oder 16,3 Prozent weniger als 2002 mit 7,8 Terawattstunden.

Damit setzt sich ein schon länger beobachteter Trend fort, heisst es beim BFE. 2020 errechnete das Bundesamt etwa eine Effizienzsteigerung von über 13 Prozent, wie Sie hier nachlesen können.

Laptops und Co. mit grösstem Effizienzgewinn

In der Mitteilung nennt das BFE den Effizienzgewinn verschiedener Gerätekategorien. Damit ist die theoretische Verbesserung gemeint, wenn die Stückzahlen im aktuellen Jahr gleich wären wie 2002, heisst es zur Erklärung.

Den grössten Effizienzgewinn macht das BFE bei den IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräten aus. Er beläuft sich auf 54 Prozent – fast doppelt so hoch wie bei den Haushaltsgrossgeräten. Gründe für den hohen Verbrauchsrückgang seien technologische Fortschritte aber auch veränderte Kaufpräferenzen (weniger Desktops, dafür mehr Laptops und Tablets), die Einführung von Mindestanforderungen beim Stand-by-Verbrauch oder die Wirkung der Einführung von Energieetiketten und Labels wie "Energy Star".

Insgesamt gab es 2021 rund 30,5 Millionen IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte. Im Jahr 2000 seien es noch 20,1 Millionen gewesen, schreibt das BFE. Die stärkste Bestandszunahme gab es bei den Notebooks (+5,3 Millionen Stück), Tablets (+4,5 Millionen) und Set-Top-Boxen (+3 Millionen).

Auch die Anzahl Bildschirme nimmt weiter zu, selbst verglichen mit dem Pandemiejahr 2020 (mit 3,3 Millionen Stück). Sie beläuft sich 2021 auf 3,7 Millionen Bildschirme. Die weitere Zunahme könnte damit zusammenhängen, dass Homeoffice als Arbeitsform auch nach 2020 weitergeführt wird. Auch bei Notebooks und Beamern nahm der Bestand 2021 zu.

Noch effizienter dank neuer Labels

Haushaltgrossgeräte, wie etwa Geschirrspüler, Kühlgeräte oder Backöfen, gab es 2021 über 18,75 Millionen. Gegenüber den 13,5 Millionen Stück vom Jahr 2002 sind das 38,6 Prozent mehr. Ihr Energieverbrauch sank im gleichen Zeitraum um 2,9 Prozent und der Effizienzgewinn beträgt im Schnitt 32 Prozent. Die grössten Stromverbraucher sind Elektroherde und Backöfen, Kühlgeräte und Wäschetrockner.

Im März 2021 wurden in der Schweiz neue Energielabels eingeführt, zu denen Sie hier mehr lesen können. Die neuen Labels weisen wieder wie ursprünglich nur die Klassen A bis G auf, ohne +-Erweiterungen. Laut dem BFE sei davon auszugehen, dass diese Veränderung zu einer positiven Entwicklung der Effizienz von Elektrogeräten führen wird.

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